Im Kapitel über Nitrat wurde noch die
Möglichkeit der kompletten Reduktion des Nitrats mit Zink und Salzsäure bis zum
Ammoniak und anschließende Ammoniakmessung angeführt. Hier nun eine
Möglichkeit, die einfacher und billiger auszuführen ist und u.a. keine giftigen
sondern "nur" gesundheitsschädliche Chemikalien verwendet ( Indol ).
Ist im Süßwasser eine relativ geringe
Empfindlichkeit akzeptabel (so etwa ab 10 mg/l) so wäre im Salzwasser auch
schon Werte ab 1 mg/Liter interessant, da viele Korallen schon etwa ab dem Wert
allergisch reagieren. Die vorgestellte Methode berücksichtigt diese
wünschenswerte Messempfindlichkeit.
Was braucht man dazu ? :
1.)
Indollösung. Man löst ein halbes Gramm Indol (gesundheitsschädlich - Gefahrenhinweise beim
Kauf und bei Verwendung beachten) in einem halben Liter Spiritus und bewahrt in
einer dunkelbraunen Flasche auf. Nach einer Woche ist die Lösung
gebrauchsfertig. Sollte die Lösung einmal bräunlich werden, so muss man neu
ansetzten. Man gibt eine kleine Menge gleich in ein Tropffläschchen.
2.) 5
- prozentige Schwefelsäure. Lässt man sich entweder aus konzentrierter
Schwefelsäure (sehr stark ätzend!) herstellen, oder man bekommt gleich eine
schwächer konzentrierte. Man füllt einen Teil vorsichtig in ein
Tropffläschchen.
3.)
Zinkstaub. Ist billig in größeren Drogerien erhältlich. Man braucht nur
ganz geringe Mengen.
Messdurchführung 1:
Man gibt in ein innen weißes Gefäß (oder
durchsichtiges und stellt auf weißen Karton) mit einem Fassungsvermögen von
etwa 30 bis 50 Milliliter genau 20
Milliliter Aquariumwasser. Dann gibt man 10 Tropfen 5-prozentige Schwefelsäure
und drei Tropfen Indollösung sowie eine kleine Messerspitze Zinkstaub dazu. Man
lässt 20 Minuten stehen und schwenkt öfter um oder rührt mit einem kleinen
Kunststofflöffel um. Dann wertet man nach nachfolgender Tabelle aus. Für die
Farberkennung der ganz geringen Werte stellt man ein zweites gleiches Gefäß mit
destilliertem Wasser (20 Milliliter) und den Reagenzien
("Blindprobe") neben das wo man abliest, so ist eine Unterscheidung
ob eine Färbung aufgetreten ist, bedeutend leichter. Man schaut bei heller
Beleuchtung von oben in die Schalen, wobei etwa 3 Zentimeter Wassertiefe sein
sollte.
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rosaviolett
(dunkelrosa)
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rosa
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hellrosa
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blasse Rosafarebe
leicht zu erkennen
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Eben noch wahrnehmbarer
rosa Schimmer im Vergleich
zur Blindprobe gerade unterscheidbar
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Süßwasser
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100 mg/l
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50 mg/l
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20 mg/l
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10 mg/l
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5 mg/l
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Meerwasser
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100 mg/l
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50 mg/l
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20 mg/l
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10 mg/l
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Für geringere Werte im Salzwasser wandelt man
die Methode etwas um:
Messdurchführung 2:
Man nimmt ein Glas oder innen weißes Gefäß mit
Fassungsvermögen von 150 bis 200 Milliliter und füllt 100 Milliliter
Aquariumwasser ein. Die Reagenzien und sonstige Vorgangsweise sind gleich wie
vorher, an verdünnter Schwefelsäure werden jetzt 50 Tropfen, Indollösung 10
Tropfen und die Messerspitze Zinkstaub wird etwas größer genommen. Nach 20
Minuten Wartezeit wird wieder nach der Tabelle verglichen, wobei für die
niederen Werte wieder eine "Blindprobe" in einem gleichen Gefäß
danebengestellt wird. Die Schichttiefe beträgt jetzt etwa 5 bis 6 Zentimeter.
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rosaviolett
(dunkelrosa)
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rosa
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hellrosa
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blasse Rosafarebe
leicht zu erkennen
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Eben noch wahrnehmbarer
rosa Schimmer im Vergleich
zur Blindprobe gerade unter-
scheidbar
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Meerwasser
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100 mg/l
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50 mg/l
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20mg/l
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5 bis 10 mg/l
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1 bis 2 mg/l
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Grundsätzlich wird Nitrat und Nitrit etwa
gleichzeitig gemessen, sodass bei einem hohen Nitritwert (der dürfte allerdings
in keinem Becken vorkommen) ein geringfügig falscher Wert für Nitrat gemessen
wird.
Starke Konzentration von organischen Stoffen
(viel Futter etc.) stören die Messung auch etwas, sodass man günstigerweise vor
einer Fütterung oder Nährlösungszugabe misst.
Die Methode ist zwar eine Eigenerfindung, hat
sich aber jetzt schon lange bewährt, sodass eine Veröffentlichung erfolgt.
Viel Erfolg, Toni