Der Bedarf an Nährstoffen für Land- und Wasserpflanzen
ist ähnlich aber nicht gleich.
Das Angebot an Nährstoffen für Land- und Wasserpflanzen ist schon
recht unähnlich.
In den Verhältnissen wo gedüngt werden soll - also bei den Landpflanzen
z.B.: bei Intensivpflanzenbau oder bei Zimmerpflanzen und bei den Wasserpflanzen
im Aquarium - sind die Ansprüche schon derart unterschiedlich, einerseits
zwischen Land- und Wasserpflanzen, andererseits zwischen Natur und Kunstbiotop,
daß Vergleiche und Anwendung von Düngern zwischen diesen
unterschiedlichen Situationen sich fast gänzlich
ausschließen.
Beispiele:
Aus diesen wenigen Beispielen ist ersichtlich, daß die Verwendung von Düngern für Landpflanzen im Aquarium ungeeignet bis gefährlich sein kann. Obwohl es oft verlockend erscheint, so einen 2-Kilo-Sack mit Gartendünger (um den selben Preis wie ein winziges Fläschchen Aquariumdünger) zu probieren. Auch diverse Spurenelementdünger für Garten- und Zimmerpflanzen sind praktisch durchwegs ungeeignet für das Aquarium - manche der Inhaltsstoffe (z.B.: Kupfer oder Magnesium) machen ihre schädliche Wirkung oft sehr rasch oder auch erst längerfristig bemerkbar (z.B.: Verschlechterung der Filterleistung durch Absterben von Bakteriengruppen etc.).
So haben die Aquariendünger der verschiedenen Firmen durchaus
eine wichtige Berechtigung, da sie auf die Erfordernisse im Aquarium recht
gut abgestimmt sind und auch bei richtiger (oder besser bei geringerer -
siehe Anwendungsbericht von Düngern) Dosierung,
schöne Erfolge bringen. Wenn diese Produkte auch meiner Meinung nach
(besonders die flüssigen) unverhältnismäßig teuer sind.
Wer sich nicht weiter chemisch mit der Düngerthematig beschäftigen
will, ist mit den fertigen Produkten gut bedient und kann durchaus damit
düngen.
Wer trotzdem weiterlesen will, findet in der Folge einige Möglichkeiten ganz gezielt auf die Ansprüche und die Zusammenhänge (besonders die chemischen) der Wasserpflanzendüngung einzugehen samt Möglichkeit der Herstellung Ebensolcher. Einiges davon ist Erfahrung und Ergebnis von vielen Testreihen, Anderes wieder Zusammenfassung von Literaturangeben und Manches auch meine Meinung. Da selber kein gelernter Chemiker oder Biologe in mir steckt, sollten die vielen Versuchsreihen und die etlichen gelesenen Bücher die fehlende Ausbildung wenigstens zum geringen Teil aufwiegen; übrigbleibende Ungereimtheiten möge man bitte gnädig vergeben ...
Einige Pflanzennährstoffe, die den Bedarf der Wasserpflanzen abdecken sollen ?
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Einige der Stoffe sind praktisch immer bei der Befüllung des Aquariums mit Leitungswasser schon vorhanden. Bei Osmosewasser oder Wasser aus Austauschern sind alle diese Stoffe verarmt oder nicht vorhanden und müssen in jedem Fall durch Beimischen von Leitungswasser und/oder gezielter Düngung im Wasser angeboten werden. Stickstoff: liegt im Leitungswasser höchstens als Nitrat vor, welches wieder einen gar nicht so guten Wasserpflanzendünger darstellt und außerdem für manchen Algenwuchs verantwortlich gemacht wird. Im Aquarium mit Fischbesatz liegt meist nach einiger Zeit ein Überangebot vor (Nitratanhäufung). Besser wäre Ammonium. In Gartendüngern sind große Mengen Stickstoff enthalten; in manchen Aquariendüngern wird Stickstoff in Form von Ammonium angeboten. Kalium: ist nur ganz selten im Leitungswasser vorhanden. Nach einiger Zeit der Fütterung der Fische, entsteht auch im Aquarium ein Kaliumanteil, der für die Pflanzen ausreichen kann. In Gartendüngern meist in großen Mengen, in den Aquariendüngern fast durchwegs auch vorhanden. Phosphor: ist nicht sehr häufig aus der Leitung verfügbar, außerdem hat man im Aquarium meist das Problem des Überangebots durch Fütterung der Fische. In den Gartendüngern in großen Mengen vorhanden, in Aquariendüngern nur in Ausnahmefällen erforderlich (Phosphat soll ja auch für die Vermehrung von Algen zuständig sein). Schwefel: liegt als Teil der Härte im Aquarium meist als Sulfat genügend vor. Als Schwefelwasserstoff z.B.: im mit Abfallstoffen angereichertem aber zu wenig mit Sauerstoff versorgtem Boden oder Filter bildet Schwefel eines der stärksten Pflanzengifte aus. In Gartendüngern ist Schwefel meist als Sulfat vorhanden. Calcium: liegt im Aquarium als Bestandteil der Härte genug vor. Das Kalken von Gartenböden ist üblich. Magnesium: gilt das Selbe. In Gartendüngern oft als Magnesiumoxyd etc. vorhanden. Eisen und Mangan: sind Spurenelemente, die im Aquarium fast ständig zu wenig sind. In Gartendüngern (Zimmerpflanzendüngern) in sehr unterschiedlicher Zusmmensetzung vorhanden. In Aquariendüngern einer der Hauptbestandteile. Kupfer und Zink: sind in ganz geringen Mengen für die Pflanzen wichtig, werden bei der Befüllung oder Wasserwechsel aus Leitungen oder Boilern aus Kupfer meist ausreichend eingebracht. In Garten-/Zimmerpflanzendüngern ist oft Kupfer in fürs Aquarium ungeeigneten Mengen vorhanden. Die in manchen Büchern zu lesenden Grenzwerte sind in der Regel schon zehn bis hundert mal so hoch, wie für die Pflanzen eigentlich erforderlich. Bor und Molybdän: Sind im Leitungswasser praktisch nicht vorhanden und werden von den Wasserpflanzen in geringsten Spuren benötigt, werden im Laufe der Zeit durch Fütterung im Aquarium eingebracht und sind in den Düngern der Industrie wahrscheinlich in Spuren vorhanden. Der Kohlenstoff in Form von CO2-Düngung ist hier anderorts schon ausführlich beschrieben. Dann wäre vielleicht noch Chlorid zu erwähnen, was in Spuren benötigt wird, im Aquarium aber immer zu viel vorhanden ist. |
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