Selbstbau? ...Man kann auch eines der vielen fertigen käuflichen Filter mit Kreiselpumpe erwerben; insbesondere bei recht großen Becken schaffen diese sehr hohe Umwälzleistungen. (Das Filtervolumen ist im Verhältnis zum Becken da allerdings nicht sehr hoch, dadurch muß öfter gereinigt werden). Die käuflichen Außenfilter mit Ausströmerprinzip sind meist eher an Spielzeug erinnernde Dinge; klein und zerbrechlich.
Es folgt die Beschreibung eines recht komfortablen und sehr preisgünstigen Selbstbauaußenfilters für Becken bis so etwa 150 Liter. Die Herstellungskosten können, je nach Größe, bei etwa 200 Schilling (30 DM) liegen; wenn man Altglas verwendet und selber schneidet kostet es fast gar nichts mehr. Die Wirksamkeit des Filters ist genauso gut wie alle auf dem Schnellfilterverfahren beruhenden Filter (wie auch die o.a. Filter mit Kreiselpumpe).
Das Material: Für den Filterbehälter: ca 5 Millimeter starkes Glas, die Rohre: Elektroinstallationsrohre (ab etwa 13 Millimeter erhältlich), Bögen, Fittiche, der Kleber: Silikonkautschukkleber, Kieselgurausströmer und Aquariumluftschlauch.
Warum Glas: läßt sich ideal und absolut Wasserdicht sowie für aquariumzwecke unbedenklich verkleben. Die Stärke von etwa 5 Millimeter setzt ein Beschädigungsrisiko auf ein Minimum herab. Die Glasscheiben kann man selber schneiden oder vom Glaserer schneiden lassen. Ganz egal wer schneidet; man muß sich genau überlegen, welche Dimension die Scheiben haben sollen. Die Kanten bricht man mit Schmirgelpapier um Verletzungsgefahr zu vermeiden. Vor dem Kleben mit Silikonkleber (Kartusche) muß das Glas staub- und fettfrei sein (mit Spiritus reinigen).
Das Filter ist ein oben offener Glasbehälter der ca 6 bis 7 Zentimeter über die Aquariumoberkante reicht. Um einige Zentimeter deswegen höher, daß durch höher werdenden Filterwiderstand der im Zulaufkreis etwas höhere Wasserstand verkraftet wird. Die Vorder und Rückseite sowie dem Aquarium abgewandte Seite und der Boden sind aus rechteckigen Glasscheiben, die dem Aquarium zugewandte Seite ist in Höhe der Einführung des Zulaufes (Elektroinstallationsrohr 13 bis 15 Millimeter) waagrecht geteilt und an den Stellen für Zu- und Ablauf so abgeschrägt abgeschnitten, daß die Rohre gerade durchpassen (diese werden recht dick mit Silikon hineingeklebt, das Ablaufrohr muß dabei zum Becken hin etwas abfallen). So umgeht man, daß in das Glas eine runde Öffnung gemacht werden müßte. Die mittlere Trennwand soll am Boden des Filters etwa 0,5 Zentimeter und oben am Filterrand etwa 1 Zentimeter freilassen (oben deswegen, daß bei zu hohem Filterwiderstand, das Restwasser wieder ins Becken und nicht ins Zimmer gelangt).
Alle Scheiben (außer Deckscheibe) werden ausreichend (eher zu viel als zu wenig) mit Silikon geklebt, Schönheit ist nicht ganz so kritisch, weil meistens ist das Aquarium verbaut und das Filter unsichtbar.
Oben wird noch lose eine innen passende Deckscheibe, welche einerseits auf der Kante der Trennscheibe und andererseits auf der Oberseite der dem Aquarium zugewandten Scheibe aufliegt. So wird verhindert, daß sprudelndes Wasser nicht dauernd Tropfen hinauswirft.
Der Ablauf ist ein Stück Installationsrohr welches auf beiden Seiten abgeschrägt ist (DICK eingeklebt).
Der Zulauf besteht oben aus einem im Filter abgeschrägtem Installationsrohr (DICK eingeklebt), daran wird ein Bogen aufgesteckt, dann wieder ein Rohr (ins Becken) an dessen Ende (über dem Bodengrund) ein stärkerer (ca 25 Millimeter) Fittich mit Silikon geklebt wird; in den dann von unten der Ausströmer kommt (mit Gummiring am Rohr befestigen). Der Fittich kann leichter geklebt werden, wenn man vorher das untere Ende des Rohres unter Hitze nach außen wölbt (erhitzen und auf etwas Hitzebeständigem spitz zulaufende drücken und auskühlen lassen) und ebenso den Fittich sinngemäß nach innen wölbt. Dann passen Rohr und Fittich ideal geklebt ineinader.
In den Deckscheiben der Aquariumabdeckung müßen dann die Ausnehmungen für Zu- und Ablauf vorgesehen werden. Wenn man diese an den Enden der Scheiben vorsieht, so brauchen diese nur entsprechend abgeschrägt werden.
In den Filter kann man bequem in eine oder beide Kammern beliebiges Filtermaterial einbringen. Man kann eine Kammer auch gut zum Ozonisieren nützen (siehe Ozon), wenn man das will. Falls man lange Zeit auf die Reinigung "vergißt" läuft der überstehende Teil des Zulaufwassers wieder über die mittlere Trennwand ins Becken. Um nicht zu rasch überzulaufen soll diese Trennwand einige Zentimeter (ca.3-5) höher als das Zulaufrohr liegen. Trotz Überlauf wird das Filtermaterial bis zu einem gewissen Grad weiter mit Sauerstoff versorgt.
Man kann diesen Filtergedanken noch weiter führen und das Filter durch eingeklebte Trennscheiben gleich direkt an der Seite ins Becken kleben; dann verliert man allerdings Beckenhöhe, da das Wasser im Filter immer etwas höher steht als im Becken. Das habe ich in einem langgezogenen Aufzuchtbecken verwirklicht und hat sich dort sehr gut bewährt.
Viel Erfolg beim Bau!