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GESAMTHÄRTE



Die Gesamthärte (GH) wird in Deutschen Härtegraden gemessen. 1 Grad entspricht 10mg Kalziumoxid pro Liter Wasser. Etwa 4 Grad GH entsprechen weichem Wasser, 10 Grad normales Wasser, ca 20 Grad enstspricht hartem Wasser. Die meisten Fische kann man von etwa 6 bis 10 GH-Grade gut halten. Für die Zucht gelten fast immer ganz besondere Wasserbedingungen.


Messung 1:

Die billigste Messung der Gesamthärte mit Seifenlösung. Man besorgt sich Seifenflocken (ca 100 Gramm) und destilliertes Wasser. Weiters braucht man eine Schüttelflasche mit ca 200 Milliliter Inhalt. Man kann ein Babyfläschchen oder noch besser ein ausgegessenes Glas mit Deckel eines Babymenüs nehmen. Beim Babymenü muß man noch in den Deckel ein Loch von ca. 1 bis 1,5 cm bohren. Die Meßpipette für ca 25 bis 50 Milliliter braucht man auch. Außerdem muß man zum "Eichen" einmal ein GH-Meßset besorgen, oder man weiß absolut sicher, welche Gesamthärte das Leitungswasser hat (Wasserwerk anrufen).


Herstellung der Seifenlösung: Man gibt in ein ausreichendes Gefäß ca 0,5 Liter destilliertes Wasser und löst darin vorerst ca 1 Gramm der Seifenflocken auf (länger umrühren) ... das wird die Meßlösung.

Erste Probemessung : In das Babynahrungsfläschchen (ausgegessen und gereinigt) gibt man genau 100 Milliliter (0,1 Liter) des zu messenden Wassers mit bekannter Gesamthärte (Bei über 12 Grad GH verdünnt man das zu messende Wasser 1:1 mit destilliertem Wasser und bringt die Verdünnung später in Rechnung). Man macht sich mit wasserunlöslichem Filzstift etc. gleich eine Markierung außen auf dem Glas, so braucht man zukünftig nur bis zur Markierung einfüllen. Man schraubt den (durchbohrten) Deckel auf das Glas und zieht anschließend Seifenlösung mit der Meßpipette bis zur Nullmarke auf. Dann läßt man jeweils etwa 5 Milliliter (zum Ende weniger) durch die Öffnung des Babynahrungsglasdeckels zum Meßwasser. Man schüttelt das Fläschchen und hält dabei das Loch mit einem Finger zu. Man wiederholt so lange, bis ein Schaum entsteht, der 3 Minuten nicht mehr verschwindet. Man kann das sofort feststellen, wenn man am Loch im Deckel lauscht, vergehender Schaum knistert, bleibender nicht. Verbraucht man mehr als 50 Milliliter Seifenlösung so muß in die Vorratsflasche mit Seifenlösung nocheinmal 1 Gramm Seifenflocken eingerührt und aufgelöst werden.



Eichung: Der Verbrauch bei z.B: 8 GH ist 20 Milliliter Seifenlösung. Man erstellt sich eine Tabelle und rechnet die Werte um (siehe nachfolgende Vergleichstabelle) und hat somit eine Tabelle für SEINE Seifenlösung. (die Kurve ist nicht linear).

1 GH= 5 ml, 2 GH= 9,5 ml, 3 GH= 13 ml, 4 GH= 17 ml, 5 GH= 21 ml, 6 GH= 24,5 ml, 7 GH= 28 ml, 8 GH= 31,5 ml, 9 GH= 35 ml, 10 GH= 38,5 ml, 11 GH= 42 ml, 12 GH= 45 ml.

In unserem Beispiel ist der Wert bei 8 GH: 20 ml Seifenlösungsverbrauch, alle anderen Werte werden umgerechnet.... z.B.: der Wert bei 9 GH= 20 dividiert durch 31,5 mal 35 ist 22,2 usw.


Messung 2 : Mit Titriplexlösung

Was braucht man dazu: Ammoniaklösung ca. 25 Prozent (ca 0,1 Liter), Indikator-Puffertabletten zur Härtebestimmung mit Titriplex-Lösungen (davon werden einige Tabletten zerrieben, das Pulver wird später verwendet), destilliertes Wasser sowie Titriplexlösung A zur Härtebestimmung (man bekommt sog. Titrisol- ein in Kunststoff eingehüllte genaue Lösung, die mit destilliertem Wasser auf ein Liter aufgefüllt wird... so hat man die Grundlösung, die später noch nach Berechnung weiterverdünnt wird), ein Meßgläschen (auch Kunststoff) mit 5 ml - Marke, Tropffläschchen mit Pipette. Die Titriplexlösung kann man auch günstig selber herstellen.

Als Indikator kann man auch Erichromschwarz T verwenden. Man mischt zu 50 Gramm Ammoniumchlorid 1 Gramm Erichromschwarz T und durchmischt gut. Man verwendet eine Messerspitze des Indikators, statt der zerriebenen Indikator-Puffertabletten. Der Indikator hat den Vorteil, dass man ihn auch in ganz kleinen Mengen billig bekommen kann. Der Umschlag erfolgt von rötlich nach bläulich oder grünlich.


Herstellung der Tropflösung: Die Grundlösung der Titriplexlösung zeigt auf 100ml Probewasser 5,6 Grad Gesamthärte pro Milliliter. Das rechnet man auf ein Grad GH pro Tropfen auf 5 Milliliter Probewasser um. Dazu muß man noch probieren, wieviele Tropfen der Tropffläschchen einen Milliliter ergeben, meist sind 20 Tropfen ein ml.

Rechnung: 20 mal weniger Probewasser, 20 Tropfen und 5,6 mal weniger Verdünnung >>> 1 Milliliter Titriplexlösung auf 5 ml Probewasser sind 112 Grad GH. 1 Tropfen sind 5,6 Grad GH, >>> die Lösung muß noch 1: 5,6 verdünnt werden. Man nimmt also z.B.: 10ml Titriplexlösung und füllt mit destilliertem Wasser auf 56 ml auf, dann entspricht ein Tropfen 1 Grad GH auf 5 ml Probewasser.


Die Messung: Man nimmt 5 Milliliter Probewasser und gibt eine Messerspitze zerriebene Indikator-Puffertabletten dazu, anschließend fügt man einen Tropfen Ammoniak dazu und schwenkt den kleinen Meßbecher um, bei Anwesenheit von Härte tritt eine Rotfärbung auf. Dann gibt man tropfenweise die hergestellte verdünnte Titriplexlösung zu und schwenkt nach jedem Tropfen wieder um, wenn die Färbung (über grau) auf grün geht, ist die Anzahl der verbrauchten Tropfen die Anzahl der Grad GH.


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