Dass Magnesium - ähnlich wie Calzium langsam aus dem Salzwasseraquarium in die Skelette und Bestandteile der Korallen und Kalkalgen und anderer Tiere "verschwindet" ist ja schon länger bekannt. Der "Magnesiumverlust" ist nur meist nicht so auffallend wie beim Ca. Wenn Ca, von dem ja nur so etwa 400 mg/Liter im Salzwasser gelöst sind, weniger wird, dann merkt man alsbald ein Absinken des pH-Wertes und aufgrund des viel höheren Bedarfes als das Magnesium auch bald ein schlechteres Wachstum von Kalkalgen und Korallen. Diese Mangelerscheinungen sieht man bei Magnesiummangel nicht so rasch, da der Bedarf der Tiere geringer ist und der Gehalt im Meerwasser mit etwa 1400 mg/Liter über 3 mal so hoch ist als Calzium. Deswegen war Magnesiumnachdosierung nicht allzu bekannt. Früher musste auch öfter Wasser gewechselt werden um eine Mindestqualität des Lebensraumes für die Salzwasserlebewesen zu erhalten - heute im Zeitalter der Spurenelemente, Kalkreaktor, Abschäumer, Nitratfilter, Osmoseanlage und HQI-Licht usw. kann das Salzwasser oft erstaunlich lange verwendet werden - selber habe ich in meinem winzigen 80-Liter Becken mit Lederkorallen, Röhrenkorallen, Xenia sowie Scheiben- und Krustenanemonen und zwei gelben Demosellen schon auch 4 Monate keinen nennenswerten Wasserwechsel gemacht - ohne dass die Wasserwerte sich messbar veränderten - bis auf Magnesium - der Wert nahm etwas ab, sodass ich dem absinkenden Magnesiumwert als Anlass zum Teilwasserwechsel nahm.
Zusätzlich gibt es braucbare Magnesiumtests auch nicht gerade wie "Sand am Meer" obwohl das Prinzip dazu sehr einfach ist (Messmethode hier in diesen Seiten unter "Chemie") - es wird lediglich die Gesamthärte gemessen (umgelegt auf den Magnesiumwert) und der vorher gemessene Calziumwert abgezogen. Die Messung ist sehr sinnvoll, da man nur so feststellen kann, ob man überhaupt und in welcher Menge man zudosieren soll. Bei Weichkorallen viel weniger als z.B.: bei Steinkorallen. Bei reinen Fischbecken ohne Korallen - nie (kein Magnesiumverbrauch).
Besonders bei Steinkorallen ist durch den doch höheren Verbrauch als bei Weichkorallen und Algen, eine Zudosierung sicher sinnvoll. Da es Magnesium in reiner Form flüssig nicht gibt werden dazu die Salze in Verbindung mit Chloriden und Sulfaten verwendet um bei der Zudosierung nicht einseitig eine Salzform im Aquarium zu konzentrieren.Wobei Sulfate und besonders Chloride in Mengen im Salzwasser vorhanden sind, dass eine geringste Erhöhung durch Zudosierung von Magnesium als z.B.: Chlorid nur eine vergleichsweise verschwindende Erhöhung des Chloridgehaltes bewirkt.
Nun und so kam die Tage das neue Produkt von Korallin: Korallin Magnesium-Plus zum Testen per Post. In weisser Flasche zu 500 Milliliter zum Richtpreis von etwa 14,5 Euro mit blauer Aufschrift wird vorgeschlagen 10 Milliliter auf 100 Liter pro Woche zu dosieren. Richtigerweise wird auch auf die Magnesiumwertkontrolle hingewiesen und im Text kann man auch lesen, dass das Mittel "im natürlichen Gleichgewicht der Ionen" den Magnesiumwert ergänzt, was wie oben geschrieben darauf hinweist, dass verschiedene Magnesiumverbindungen zur Anwendung gelangen. Die Chloridmessung ergab eindeutig einen hohen Chloridgehalt - die Sulfatmessung ist mit Amateurmitteln nicht möglich (dazu bräuchte man giftige Bariumverbindungen).
Am interessantesten ist natürlich der Gehalt an Magnesium. Dazu habe ich die Messmittel komplett neu angesetzt und kalibriert (Vergleichslösungen) und das Mittel entsprechend verdünnt. Die mehrmalige Messung und Umrechnung ergab, dass bei der vorgeschlagenen Dosierung pro Woche 6,5 mg/Liter Magnesium dem Salzwasser zugeführt werden. Das sind etwas mehr als 0,5 Gramm pro 100 Liter in der Woche und erscheint bei einem Steinkorallenbecken recht sinnvoll. Bei anderen Korallen kann man sicher etwas weniger dosieren - irgend wann sollte man dann doch einmal nachmessen - obwohl ein etwas zu viel an Magnesium weniger ausmacht als deutlich zu wenig. Wenn man gängige Magnesiumverbindungen hernimmt, dann sind etwa 250 Gramm Salz in dem halben Liter Korallin Magnesium-Plus! In einem 500 Literbecken kommt man bei der angegebenen Dosierung auf eine Ergiebigkeit einer Flasche von über 2 Monaten. Der Preis bewegt sich etwa in der Größenordnung von anderen vergleichbaren Mitteln - die Ergiebigkeit des Magnesium-Plus von Korallin ist allerdings oft doppelt so hoch wie bei anderen Magnesiummitteln - man kommt also oft dooppelt so lange damit aus.
In Summe also sicher empfehlenswert, einen positiven Effekt wird man mittelfristig erkennen können.
12/2002 Anton Gabriel
Freundlicherweise
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