Jetzt habe ich wieder einmal im WWW gelesen, was man für pH-Pufferlösungen zur Kalibrierung des el pH-Messgerätes bezahlen soll .... ein kleines Fläschchen mit 50 Milliliter kostet über 5 Euro. Mit der winzigen Menge wird man wohl einige Male kalibriern können - da man möglichst keine Verunreinigungen in die Originallösung bringen soll ist die Lösung wahrscheinlich nach allerspätestens 5 mal kalibrieren wieder nachzukaufen :-( Und da man ja möglichst mehrere Kalibrierungspunkte einmessen soll (z.B.: pH 4,7 und 9 - oder 8) hat man also alle paar Wochen die stolze Ausgabe von so 15 Euro oder man nimmt gleich etwas größere Flaschen, die etwas billiger kommen.
Schöne Ausgaben, wenn man öfter messen will ... deswegen nachfolgend das Rezept für Kalibrierlösungen von pH 3 bis pH 8 wo man lediglich mit 2 Chemikalien (relativ harmlosen) auskommt - und so ein Bonsai-Fläschchen mit 50 Milliliter Kalibrierlösung kostet dann nicht mehr 5 Euro sondern vielleich 10 Cent - jedenfalls so wenig, dass man ohne Angst vor großen Kosten nach Belieben kalibrieren kann.
Zur Anwendung kommen die Citronensäure - Phosphatpuffer nach McIlvain.
Man braucht zwei Lösungen die je nach gewünschtem pH-Pufferwert dann zusammengeschüttet werden.
Für die erste Lösung braucht man 21 Gramm (genau 21,008)
Citronensäure - Monohydrat (C6H8O7 * H2O). Das weisse Pulver bekommt
man in jeder Apotheke (und lässt es am Besten gleich dort wiegen) und
löst das Salz (ist auch in vielen Limonaden enthalten) zu einem Liter
dest Wasser - man gibt das Salz in einen entsprechend großen
Meßbecher (z.B.: aus der Küche) und füllt dest Wasser genau
bis zur Marke von ein Liter auf. Die Zitronensäure löst sich recht
rasch auf.
Für die zweite Lösung braucht man möglichst genau 35,62 Gramm Dinatriumphosphatdihydrat (Na2HPO4 * 2 H2O) - da das kristalline Salz etwas hygroskopisch ist, kann man gleich 36 Gramm bestellen - das Salz wird in der Apotheke wohl nur auf Bestellung zu haben sein. Auch dieses Salz löst man wie vorher beschrieben - es dauert einige Minuten, bis das Salz im Wasseer gelöst ist. Man bewahrt die Lösungen in dunklen Flaschen auf - bei peinlichster Reinhaltung sollten sie einige Monate halten.
Die eigentlichen Kalibrierlösungen mischt man gemäß
nachfolgender Tabelle. Für die Abmessung der Flüssigkeitsmenge
braucht man einen kleinen Messbecher mit Milliliterangabe und vielleicht
für die ganz kleinen Mnegen eine billige Spritze aus der Apotheke.
| pH-Wert bei 18 Grad C |
Citronensäurelösung in Milliliter |
Phosphatlösung in Milliliter |
3 |
79,5 |
20,5 |
4 |
61,5 |
38,5 |
5 |
48,5 |
51,5 |
6 |
36,9 |
63,1 |
7 |
17,7 |
82,3 |
8 |
2,75 |
97,25 |
Man arbeitet bei der Mischung so genau als möglich - eine Genauigkeit der pH-Lösungen von besser als 0,1 pH-Stufen sollte man jedenfalls erreichen können. Man kann die Kalibrierlösungen auch dazu verwenden, seinen flüssigen pH-Tropftest einmal nach genauen pH-Werten zu vergleichen (im Bild pH 6,7 und 8)...
... oder man kalibriert eben sein el. pH-Meter nach Belieben :-)
Gleich auch noch das Rezept für 3-Molare Kaliumchloridlösung, die man zur Nachfüllung oder zum Flüssigkeitsaustausch in der pH-Elektrode braucht und auch in die Verschlusskppe der pH-Elektrode einfüllen kann - auch dies Lösung kann man natürlich auch zu unwahrscheinlichen Kosten fertig beziehen ....
Die Kaliumchloridlösung stellt man so her, daß man etwa 224 Gramm (in der Drogerie erhältliches technisches) Kaliumchlorid in ein Rührgefäß mit Markierung bei 1 Liter (Gefäß aus der Küche entführen) mit etwas destilliertem Wasser gibt und dann mit destilliertem Wasser auf ein Liter auffüllt. Nach langem Rühren löst sich das Salz schön langsam.
Jedenfalls viel Erfolg - der an sich fast garantiert ist - die Chemikalien kosten einige Euro pro 100 Gramm und teure Geräte braucht man nicht zur Herstellung.
Anton Gabriel 5/2002
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