Teil 4
Zusammenbau und Einstellung :
Beim Aufbau geht man am Besten so vor, daß man alle am Gehäuse zu montierenden Teile (Halter, Potentiometer, Buchsen etc.) zuerst montiert; dann hat man schon genügend Möglichkeiten, die anderen Bauteile wie Widerstände und Kondensatoren an den entsprechenden Lötfahnen anzulöten. Geübte Bastler mögen die sehr genauen Beschreibungen der Teile übergehen, aber so Mancher wird z.B.: den Widerstandsfarbcode nicht genau kennen u.s.w.
Meist besteht das Gehäuse aus 2 Teilen, dem Unteren Bodenteil
und den Oberteil. Am unteren Bodenteil wird der Küvettenhalter (M) mit
den im Teil 3 beschriebenen kleinen Winkeln mittels kurzer M-3 - Schrauben
(Metrisches Gewinde mit 3 Millimeter Schraubendurchmesser) und Mutter befestigt.
Jetzt mißt man genau die Abstände und zeichnet am Oberteil den
Kreisförmigen Ausschnitt an, durch den dann der Küvettenhalter
(M) oben aus dem Gehäuse herausschaut. Nach einer kleinen Bohrung kann
man diesen Kreis mittels Laubsägebogen ausschneiden und mit Rundfeile
verfeinern, bis der Küvettenhalter genau durchpaßt.
Man bohrt dann noch die Löcher für die Befestigung der 2 Potentiometer
und der Buchsen sowie der einen roten Leuchtdiode. Für die Potentiometer
und Buchsen, welche durch Gewinde und Mutter am Gehäuse angebracht werden,
bohrt man das Loch um ein paar Zehntel Millimeter größer; für
den roten LED (EIN) bohrt man das Loch um 2 Zehntel Millimeter kleiner als
der Durchmesser des LED, so kann er ganz streng sitzend durch die
Gehäusewand geschoben werden und braucht keine weitere Befestigung.
Bei den Potentiometern muß man meist noch die Drehachsen soweit
kürzen, daß die Drehknöpfe bequem darauf montiert werden
können.
So vormontiert beginnt man mit dem Einlöten der anderen Bauteile, wobei man nach der Schaltung vorgeht und die bereits eingebauten Teile am Besten abhakt:
Die Buchse für das Steckernetzteil hat einen Kontakt, der
außen wie ein Ring aussieht - das ist der Minus-Pol (-); der andere,
der den Kontakt zur Spitze des eingesteckten Steckernetzteilsteckers herstellt
ist der Plus-Pol (+).
Vom Plus - Pol lötet man die Diode an, wobei der Strich in der Schaltung
beim Symbol auch dem Strich der auf der Diode angebracht ist entspricht.
Der Elektrolytkondensator (470 Mikrofarad), der jetzt eingelötet wird,
hat normalerweise dem Plus - und Minuspol angeschrieben, sonst ist das
Metallgehäuse der Minuspol. Der Kondensator mit 47 Nanofarad hat keine
Polung und kann beliebig gepolt eingelötet werden. Auch der Widerstand
von 650 Ohm (Farbcode: blau - grün - braun - gold oder silber), der
vor der roten Leuchtdiode eingelötet wird, hat keine Polung. Die Leuchtdiode
hat zwei Drahtanschlüsse, die wir mit Drahtstücken verlängern
(anlöten) und dann an den Widerstand (650 Ohm) und an Minuspol
anlöten. Die Diode muß richtig gepolt eingelötet werden,
das ist aber kein Problem, nach dem Einlöten können wir das Gerät
nämlich soweit schon ausprobieren und den Steckernetzteil anstecken
- leuchtet die Leuchtdiode - ok, ansonsten nochmals ausstecken und die
Anschlüsse der Leuchdiode vertauschen.
Dann wird in weiterer Folge der Spannungsregler eingelötet, wobei die Anschlußbelegung in der Schaltung skizziert ist und man dabei von der Seite der Anschlußdrähte auf den Spannungsregler schaut. Der 330-Ohm Widerstand hat den Farbcode: orange - orange - braun - gold oder silber. Beim grünen Led im Küvettenhalter muß man wieder die richtige Polung probieren. Die Anschlußdrähte an die Bauteile des Küvettenhalters entsprechend lang lassen, daß man das Gehäuse auch noch bequem öffnen kann. Der Farbcode des 10 Kiloohm-Widerstandes (10 000 Ohm) ist: braun - schwarz - orange - gold oder silber.
Die Potentiometer haben 3 Anschlüsse, wobei der Mittlere jener ist, der in der Schaltung als Pfeil gezeichnet ist (Schleifer des einstellbaren Widerstandes).
So, hat man alles eingebaut, dann kommt der spannende Moment, zum
ersten Mal auszuprobieren ob alles funktioniert:
Steckernetzteil wird angesteckt und die Potentiometer etwa in Mittelstellung
gebracht. Dann steckt man das Digitalvielfachmeßgerät mit einem
Meßbereich von 5 oder 10 oder 20 Volt Gleichspannung (mehr als
5 und weniger als 100 Volt, so bekommt man auf jeden Fall eine 3-Stellige
Anzeige) an die Buchsen an. Jetzt kann man mit dem Potentiometer (GROB) recht
genau die Anzeige auf Null bringen. Ganz genau auf Null kann man dann mit
dem Potentiometer FEIN einstellen. Wenn das funktioniert ist das Gerät
fertig - wenn nicht, muß man den Fehler suchen...
Jetzt kann man auch schon die richtigen Küvetten aussuchen: man füllt alle Küvetten mit Wasser und steckt eine nach der Anderen in den Halter. Man gleicht auf Null-Anzeige ab und dann dreht man die Küvette ganz langsam um eine Umdrehung. Dabei sollte im Idealfall die Anzeige auf Null bleiben - die Veränderung der Anzeige um "1" ist noch akzeptabel (entsteht durch ungenau gegossene Glasküvetten) - Alles darüber mach die spätere Messung - insbesondere in den unteren Bereichen etwas ungenau.
Hat man zwei genaue Küvetten, so ist man für den nächsten Teil gerüstet, der Kalibrierung und Messung; dieses sehr interessante Kapitel folgt alsbald. Man wird sehen, daß man Eigenbautests wie auch Kauftests (Tropftest) verwenden kann und daß in manchen fällen noch gemessen werden kann, wenn das Menschliche Auge schon nichts mehr sieht !