Teil 5
Kalibrierung und Anwendungsbeispiele:
Wenn das Photometer jetzt fertig und voreingestellt ist, dann kommt der spannedste Teil für die zukünftigen Messungen: die Kalibrierung. Das heißt die möglichst genaue einmalig erforderliche Einmessung von Meßwerten und der Erstellung je einer Umrechnungstabelle (Umrechnungskurve) für den zu messenden Wasserinhaltsstoff.
Was braucht man dazu: Kalibrierlösungen (siehe meine Seite dazu). Wenn man die Chemikalien in der Drogerie in kleinen Mengen bestellt, kommt man recht günstig - auch bei der Fa. Omikron kann man Kleinmengen sehr günstig bekommen.
Man stellt also die Kalibrierlösung z.B.: für Nitrat her und hat dann eine Lösung mit 1000 mg Nitrat pro Liter. Für den höchsten Meßwert von 100 mg/Liter gibt man dann z.B.: 10 Milliliter in einen Meßbecher und füllt mit destilliertem Wasser auf 100 Milliliter auf. Diese Verdünnung eins zu zehn ergibt dann die 100 mg/l. Für 50 mg/l verdünnt man wieder 1 zu 1 (50 Milliliter der vorigen Lösung mit 50 Milliliter dest. Wasser) usw. In gleicher Weise kann man auch Kalibrierlösungen für z.B.: Phosphat oder Eisen etc. herstellen.
Hat man die Kalibrierlösungen fertig, so macht man die erste
Messung mit den Chemikalien (aus meinen Seiten oder auch fertig käufliche
Testsets).
Die Nulleinstellung des Photometers erfolgt mit destilliertem Wasser
(bei Süßwasser) bzw. reines Salzwasser (bei Meerwasser) und mit
den Chemikalien des verwendeten Tests, der dann die Färbung (oder eben
meist keine Färbung) für den Nullwert, also Null Milligramm pro
Liter des zu messenden Stoffes enthält.
Die gefärbte Probe kommt dann in die Küvette und man liest den
Wert am Digitalvoltmeter ab und trägt den Wert in eine Tabelle ein (also
z.B.: Meßlösung 100 mg/l - Anzeige 147 ...). Man macht einige
Messungen und erhält dann die Meßwerte für die
Meßkurve.
Anwendungsbeispiele:
(die selber aufgenommenen Kurven werden etwas anders ausfallen als die hier
gezeigten)
Die aus dem ersten Teil schon bekannte Meßkurve für Nitrat im
Süßwasser mit dem Testset aus meinen Seiten
Senkrecht Ablesung, waagrecht mg/l
Es sind noch Werte weit unter 10 (2) noch recht genau ablesbar. Der ideale Meßbereich liegt so von 5 bis 100 mg/l wobei auf 1 bis 2 mg/l genau abgelesen werden kann.
Eisen mit dem Test aus meinen Seiten aufgenommen:
Senkrecht der Ablesewert, waagrecht die mg/l
Man kann also etwa die auch mit dem Auge noch sichtbaren 0,1 mg/Liter messen.
Phophat mit den Meßreagenzien aus meinen Seiten aufgenommen:
senkrecht die Ablesung, waagrecht die mg/Liter
Die Meßkurve beeindruckt deswegen, weil noch Werte unter 0,1 mg/Liter abgelesen werden können, die man mit freiem Auge nicht mehr sieht. Die Ablesegenauigkeit ist sehr gut.
Eisen mit dem Test von Dupla (Tesbericht hier in den Seiten)
senkrecht wieder Ablesung, waagrecht mg/l
Dieser Test samt Meßkurve macht noch Werte ablesbar, die sonst nur mit sehr teuren Meßmitteln erreicht werden können. 0.02 mg/ Liter können noch sicher abgelesen werden !
So kann man also für alle seine Tests, die von veränderter
Farbintensität abhängig sind, einmal eine Kurve aufnehmen und hat
für immer die genaue Ablesung verfügbar.
Die Beschäftigung mit dem Eigenbauphotometer war für mich ein riesen Spaß und in Zukunft auch eine große Hilfe; die Meßmöglichkeiten reichen damit schon bald an Labormeßmöglichkeiten heran! Die Genauigkeit ist beeindruckend hoch - der Vorteil gegenüber von Farbskalen ist eindeutig.
Damit ist die Artikelserie des Eigenbauphotometers vorerst einmal beendet und ich wünsche viel Erfolg beim Bau und der Anwendung. Für Fragen bin ich natürlich wieder gerne erreichbar.
Toni