Das ärgerte mich vor vielen Jahren schon; man liest z.B.:.... und löst in 100 Milliliter 0,5 Gramm Diesesundjenes auf.... Wer hat eine so genaue Waage, wer hat solch kleine Gewichte ? Oder man löst die 10- oder 100- oder 1000-fache Menge Und verdünnt dann entsprechend ! Ja aber diese Chemikalien kosten dann eben entsprechend 1000 mal so viel !
Wer nicht in einer Aotheke wiegen lassen kann, kann sich eine genaue Waage auch recht einfach selber bauen (samt Gewichten). Mit meinem Eigenbauprodukt wiege ich auf 1/10 Gramm genau schon seit vielen Jahren.
Was braucht man dazu: Alumaterial (voll) 1 mal 1 cm ca 1 Meter
Länge, Zwei Winkel (Alu oder anderes Metall) ca 6 cm Schenkellänge,
Grundplatte aus Holz (oder anderes festes Material) ca 50 cm mal 10 cm, einige
Schrauben und Muttern M3, Anglerleine (dünnste) ca 3 Meter, 1 kleine
Spiralfeder oder ein starkes Gummiband, 2 flache kleine Kunststoffschalen
(Dosenverschlüsse) ca 5 bis 10 cm Durchmesser, Eine Metallsäge,
Schraubendreher, 3- oder 4-Kantfeile, Wenn vorhanden - Gewindebohrer (nicht
unbedigt) und eine einfache Bohrmaschine mit Bohrern.
Bild 1: Oben der Balken aus 1x1 cm Vollaluminium mit drei eingefeilten
Kerben ( Für Lagerung in der Mitte siehe Bild 2 und die Waagschalen,
welche mit dünnem Anglergarn befestigt sind). Der senkrechte Träger
aus 1x1 Alu wird mit dem Winkel mit der Grunplatte verschraubt.
Bild 2: Links der Balken der auf dünnster Angelschnur gelagert ist (2) ! Rechts Details zur Lagerung: Der Winkel (links des senkrechten Trägers) ist mit zwei Schrauben am Träger verbunden, das eine Ende des Winkels ist nochmals umgebogen und mit einem Loch versehen, wo die dünnste Angelschnur befestigt (verknotet) ist. Die Schnur läuft über eine Kerbe des Trägers und ist über eine kleine Spiralfeder oder starkem Gummiband (1) an einer Schraube im Träger befestigt. So bleibt die zu Lagerung vorgesehene Angelschnur immer stark gespannt. Der Wiegebalken wird mit der mittleren (tiefen) Kerbe einfach auf die Angelschnur (2) aufgesetzt. Die Waagschalen einhängen und den Waagbalken mit z.B.: eine Schraubenmutter, die auf den Waagbalken gelegt wird, in die genaue Waagrechte bringen. Die mittlere tiefe Kerbe im Waagbalken soll etwas tiefer als die halbe Materialstärke sein, sodaß hinterher der Schwerpunkt des Balkens eindeutig tiefer als die Lagerung (Angelschnur) liegt. So ist gewährleistet, daß der Balken austarriert werden kann und nicht dauernd kippt.
Die Gewichte erzeugt man nach Fertigstellung der Waage so: Man gibt in die eine Waagschale ein Genau bekanntes Gewicht (z.B: 10 Gramm oder genau! mit Messbecher gewogen 10 Kubikzentimeter Wasser. In die andere Schale gibt man einen entsprechend langen DRAHT (Kupferdraht, Blumendraht, Lötzinn etc) und zwickt mit einer Zange so lange Draht weg, bis der Waagbalken genau in der Waagrechten ist! (Wird zuviel weggenommen, muß man einen neuen Draht nehmen). So jetzt hat man sein erstes Vergleichsgewicht = Draht von z.B.: 12 cm Länge. Damit ist 1 Gramm 1,2 Zentimeter Draht. Das kann man mit dünnerem und dickerem Draht wiederholen und erhält so ein sehr genaues Sortiment von Gewichten (Drahtstücken) bis 1/10 Gramm herunter! Das war's ... nach wenigen Stunden Basteln kann das Wiegen von kleinsten Mengen kein Problem mehr sein.