- nicht nur für Einsteiger -
Süßwasseraquariumtips
- nicht nur für Einsteiger -
Stand 05.02.1997 - Ausgabe 1 - Teil1
Von engagierten Praktikern gemeinsam erarbeitet
im Compuserveforum "Deutsches Freizeitforum"
OFFGER Bereich AQU@rianer
Beiträge, Tips und Anregungen sind von:
Es sind eine Unzahl von Büchern über
Süßwasseraquarium und alle Spezialgebiete dieses sehr beliebten
Hobbys erhältlich; der beste Weg um in diese süße Unterwasserwelt
einzusteigen ist sicher, einmal etliche Zentimeter Fachbücher zu lesen
oder auch einen erfahrenen Aquarianer zur Seite zu haben oder etwa in einem
Aquarienverein Unterstützung zu suchen. Oft ist die Freude über
das neue und faszinierende Erlebnis aber so groß, daß man gleich
loslegen will. Hier sollen die nachfolgenden Zeilen versuchen, die
häufigsten Schwierigkeiten womöglich zu vermeiden und da und dort
findet man sicher auch einen Tip, der nicht nur für Einsteiger interessant
ist.
Die Gliederung der Beiträge stellen in abwechselnder Folge die Erfahrungen
der Mitwirkenden dar.
Autor: Andreas Wolter, 100601,2400
Beispiel:
Gesellschaftsbecken mit "üppiger Bepflanzung"
Allgemeines
Beleuchtung
Heizung
Filterung
Einrichtung
Bepflanzung
Fischbesatz
Schnecken
Autorin: Renate Husmann, 104125,2041
Ich
beschreibe kurz, wie mein Mann und ich zu Aquarienbesitzern
wurden
Autor: Bernd Frigger, 100430,1457
Mein
Tip trägt die Überschrift: KEINE PANIK !
Autor: Toni Gabriel
Wasserchemie
für den Einstieg (Süßwasser)
Das Wasser
Mit dem Fischbesatz und dem Wasser hat es folgende Bewandnis
Wasserwechsel
Schwankungen
Reaktion der Fische
Meßintervall
Autor: Ralph Habersack, 101723,1401
Plädoyer für Epalzeorhynchus bicolor
Anmerkungen
zum Sozialverhalten des Feuerschwanzes im Gesellschaftsbecken
Es ist fast unmöglichkeit, allgemeingültige Tips ohne das übliche "wenn und aber" anbieten zu können. Ich versuche es einmal mit dem Ansatz, die Kosten bei der Anschaffung möglichst gering zu halten, ohne allzuviele Abstriche machen zu müssen:
Keine Spontankäufe (--> Komplettset) tätigen, welche möglicherweise auch schon ein buntes Sortiment an Fischen und Pflanzen enthalten. Dies endet (zwangsläufig) in einer Katastrophe. Auch einmal einen Blick in die einschlägigen Annoncenblätter werfen und nach gebrauchten Aquarien Ausschau halten. Oft kann man hier jede Menge Geld sparen, das Becken/Zubehör ist so gut wie neu und man bekommt noch "dies und das" (Literatur) ohne Aufpreis dazu.
Das Becken lieber gleich eine Nummer größer planen, bessere Gestaltungsmöglichkeiten, größere Fehlertoleranz. Eine gute Einstiegsgröße wäre z.B. (L)100 x (T)50 x (H)40. Bei der Verwendung von Leuchtstoffröhren bei (L) auf Normmaße achten. Becken mit allzu breiten, mittig geklebten, gläsernen Verstärkungsstreben vermeiden. Diese verkalken sehr schnell und schlucken dann sehr viel Licht gerade in der mittleren Beckenzone. Bei der Tiefe des Beckens, sich nicht an Möbeleinbaumaßen (40cm) orientieren, jeder Zentimeter Tiefe ist "Gold" wert (hinsichtlich der Gestaltungsmöglichkeiten).
Bis zu einer Beckenhöhe von 40cm sind Leuchtstoffrören ausreichend. Ich persönlich verwende ausschließlich Tageslichtröhren (Osram Lumilux/Lichtfarbe 11); von spez. Pflanzenröhren, insbesondere in der "Einfahrphase" würde ich abraten. Bei einer Tiefe von 50cm ist eine dreiflammige Abdeckung, der besseren Ausleuchtung wegen, von Vorteil.
Heizstäbe (Prinzip "Tauchsieder") sind inzwischen ein aquaristischer Anachronismus. Nicht jeder möchte aber die hohen Anschaffungskosten für eine Niedervolt-Bodenheizung aufbringen. Eine günstige Alternative stellt für mich nach wie vor die sogenannte "Florida-Therme" von Vitakraft dar. Der Heizstab befindet sich nicht mehr im Becken, sondern im Wasserkreislauf --> gleichmäßige Wassertemperatur im ganzen Becken, keine Gefahr für z.B. Saugwelse, Abkopplung vom Filter (Thermofilter). Die Formel 1Watt/Liter stammt aus grauer Vorzeit, die Leistung der Heizung sollte sich heute in erster Linie an der Umgebungstemperatur des Beckens orientieren. Je größer die Differenz, desto stärker sollte die Leistung ausfallen.
Ein schwieriges Thema. Ich beschränke mich hier auf den "Klassiker". Topffilter mit Kreiselpumpe. Auch hier würde ich bei der Anschaffung (auch abhängig vom Besatz) zu einer starken Überdimensionierung raten --> größeres Filtervolumen, genügend Reserven bei der Umwälzleistung/Strömung. Herunterregeln ist später immer noch möglich. Sinnvoll scheint mir bei dieser Variante eine Kombination aus Vorfilter(-topf) und Hauptfilter(-topf). Bei regelmäßiger Reinigung des Vorfilters erreicht man beim Hauptfilter hohe Standzeiten --> biologische Filterung. Keinesfalls sollte man bei den notwendigen Doppelhähnen mit Schnelltrennkupplung sparen. Ein Ansaugen des Wassers ist so nur einmalig bei Inbetriebnahme notwendig, die Reinigung des Vorfilters eine Sache von Minuten.
Hierfür sollte man sich genügend Zeit nehmen, da das Becken eine Standzeit von mehreren Jahren erreichen kann. Nicht zu viele große Moorkienwurzeln,Steinaufbauten etc. vorsehen, dies geht alles von der bepflanzbaren Fläche ab. Terrassierungen so vornehmen, daß es im Laufe der Zeit nicht zu einer Nivellierung des Bodengrundes kommen kann. Steinaufbauten so "luftig" wie möglich bauen (z.B. Schiefer) und mit Silikon punktuell sichern. Im Auge behalten, daß bei gutem Pflanzenwuchs viele liebevoll ausgesuchte Dekorationselemente ohnehin später überwachsen werden. Bodengrundstärke: mind. 6cm, Körnung 3-5mm, möglichst abgerundet. Tip: versuchen, eine der vielen Möglichkeiten für eine innere Rück- und Seitenwandgestaltung umzusetzen. Dies ist im Nachhinein kaum mehr möglich.
Anfangs einige wenige, aber dafür unproblematische, schnell wachsende Arten einsetzen. Diese dafür aber in ausreichender Menge. Entgegen anderslautender Empfehlungen muß hier nicht übertrieben werden, nachfolgende Arten vermehren sich in der Regel derart rasant, daß man nicht gleich DM 350 für eine Erstbepflanzung ausgeben muß und nach nur zwei Wochen bereits die überzähligen, vorher teuer erworbenen Pflanzen dem Kompost zuführt. Die beste Möglichkeit zum Sparen: überzählige Pflanzen von befreundeten Aquarianern verwenden. Beispiele: Heteranthera zosterifolia, Hydrocotyle leucocephala, Ludwigia repens/palustris, Rotala rotundifolia, Hygrophila spec., Ceratophyllum demersum (!) etc.
Auf (rote) Problempflanzen zunächst verzichten. Solitärpflanzen vor dem Wassereinlassen einsetzen (genügend freistellen), Stengelpflanzen danach. Die oft beschriebene Methode, mit dem (selbst bei Klavierspielern viel zu dicken) Finger ein Pflanzloch zu schaffen, kann man bei eingefülltem Wasser getrost vergessen, besser geeignet ist hier eine Pinzette.
Auch hierbei sollte man sich, bei aller Vorfreude, genügend Zeit lassen und sich mit den Ansprüchen der einzelnen Arten vorher vertraut machen. Ein interessantes Verhalten ist auf die Dauer ein besseres Kriterium, als möglichst viele, farbenfrohe Fische einzusetzen.
Unbedingt empfehlen kann ich hier Turmdeckelschnecken, welche unermüdlich für eine Auflockerung des Bodengrundes sorgen. Einige wenige Exemplare reichen hier beim Erstbesatz schon aus. Diese Schnecken sind übrigens lebendgebärend.
So, da man mit diesem Thema Bücher füllen kann und es jede Menge Literatur gibt, noch ein letzter Tip: lesen, lesen, lesen... und sich einen Händler suchen, der noch mit Idealismus bei der Sache ist.
Ich habe als Anfängerin wirklich Glück gehabt. Wir hatten damals einen Nachbarn, der in einem Zoogeschäft (Pflanzen und Zubehör, aber keine Fische) arbeitete. Wir haben uns auf das verlassen was er uns sagte. Er hat uns wirklich fair bedient. Zuerst gab er uns einen Stapel Bücher, bat uns die gründlich zu lesen und zu überlegen ob wir das wirklich machen wollen was da auf uns zukäme. Diese Einlesephase dauerte ca. 2 Monate, und inzwischen hatten wir und auch schon eigene Bücher gekauft (u.a. Ulrich Schliewen, Wasserwelt Aquarium, Gräfe und Unzer Verlag; kann ich Einsteigern empfehlen). Und wir wollten, und wie!
Diese Lesephase war wichtig, schon um Geduld zu lernen <g>. Wir überlegten, welche Fische wir pflegen wollten, z.T halfen dabei die Vergesellschaftungstips in den Büchern und wie die Einrichtung (Dekoration und Pflanzen) aussehen sollte.
Die Entscheidung war gefallen - es sollte ein 200 l-Becken werden mit folgenden Zutaten:
Die ganze Ausstattung hat ca. 1500,- DM gekostet. Algenprobleme gab es überhaupt nicht, die Einfahrphase war völlig problemlos (und ist es bei allen Becken geblieben, die ich auf ähnliche Weise eingerichtet habe). Die Probleme begannen erst, als wir Fische bekamen. Auf eine CO2-Anlage haben wir bewußt verzichtet, unser Bekannter sagte das sei nicht nötig und so suchten wir pflegeleichte Pflanzen aus die kein CO2 benötigen. Die meisten Pflanzen existieren heute noch. Bei der Auswahl der Pflanzen und beim Setzen erwies sich der Pflanzenkatalog der Firma DENNERLE ("System für ein problemloses Aquarium") als besonders hilfreich. Er stellt die Bedürfnisse der Pflanzen übersichtlich dar und zeigt auch Pflanzbeispiele. Das ist jetzt wirklich keine Gefälligkeitswerbung!
Pflege: Gleich beim Einrichten wurden Eisendüngertabletten zusammen mit den Pflanzen eingebracht, besonders unter Ecinodorusarten und Stengelpflanzen. In der Folgezeit düngte ich in den Abständen, die die Packungsbeilagen angaben, aber nur die Hälfte der vorgeschlagenen Menge. Inzwischen "sagen" mir meine Pflanzen wenn die Dünger wollen. Die Blätter der Zwergschwertpflanze (Echinodorus quadricostatus) z.B. werden blaß wenn die Düngertabletten im Boden verbraucht sind. Das ist bei den meisten Echinodorus-Arten so, hier zeigt es sich aber besonders schnell.
Es lohnt sich, dem Bodengrund besondere Aufmerksamkeit zu schenken und auch bei der Menge des Kieses nicht zu sparen. Ich pflege einige Pflanzen in 3cm, in 6 cm und in 10 cm. Die Unterschiede im Wuchs sind enorm - z.T werden Pflanzen, die bei 6 cm Mittelgrundpflanzen sind bei 10 cm so groß, daß sie für den Hintergrund taugen. Außerdem lassen sich Stengelpflanzen viel besser verankern.
Unser Bekannter empfahl uns auch, einen wöchentlichen Wasserwechsel von 20%-30% zu machen. Das ist inzwischen so etwas wie ein Naturgesetz geworden und immer Sonntags fällig.
In der Literatur werden 3 Fischarten beschrieben, die als Algenfresser eingesetzt werden können. Keine davon ist problemlos. Das verscheigt die Literatur größtenteils:
Als Algenputzer eignen sich nach meiner Erfahrung diverse Welsarten (hervorragend sind Parotocinclus spec., die mit immer mehr Arten im Handel verteten sind und verschiedene Peckoltia-Arten). Außerdem sollen Algensalmler sehr fleißig sein. Ich will das testen, finde aber bisher keinen Händler der sie mir besorgen kann.
Leider hatte ich niemanden, der mir beim Erstbesatz helfen konnte. So war ich auf die Literatur und auf Händlerauskünfte angewiesen. Das war zu wenig, zumal Literatur und Händler Erfahrung nicht ersetzen können. Daher rate ich jedem Anfänger, sich während der ersten Zeit (ca. 1/2 Jahr) auf 3 Fischarten zu beschränken. In der Zeit ist das Becken eingefahren, und es einiges an Wissen dazugekommen.
Hier kommen nun ein Tip eines Aquarium Einsteigers. Nachdem schon einiges über die Anschaffung des Aquariums und des Zubehörs geschrieben wurde, möchte ich mich über die ersten Wochen als Aquarianer auslassen.
Dieser Tip soll keine Fortsetzung des Romans "Per Anhalter durch die Galaxis" werden, sondern helfen die ersten Wochen als Aquarianer zu überstehen. Ich gehe davon aus, daß das Aquarium eingerichtet und bepflanzt wurde und die ersten Fische darin schwimmen.
So was nun ?
Die sehr interessante Zeit des Einkaufens von diversem Zubehör ist vorbei, der Konsumrausch ist befriedigt. Das Becken ist eingerichtet und steht nun an dem geplanten Ort. Willkommen in der realen Welt des Aquarianers !
Das Becken, so war es zumindest bei mir macht erstmal einen kläglichen Eindruck. Die diversen Photographien die man in der Anschaffungszeit mit glühenden Ohren bewundert hat sahen schon ein wenig anders aus. Man fragt sich ob man nun wirklich alles richtig gemacht hat. KEINE PANIK !
Ein Becken braucht eine bestimmte Zeit um sich zu entwickeln. Die Photos in den Werbebroschüren sind natürlich bestens getrimmt um zum kaufen anzuregen. Solch ein Becken hat aber auch eine gewisse Zeit auf dem Buckel. Darum, und hier kommt nun der eigentliche Tip: Beobachte, freue Dich, glaube daran, daß sich das Becken weiterentwickelt und irgendwann genauso, wie auf den Photographien, aussieht.
Nach ca. ein bis zwei Wochen können sich plötzlich diverse Algenarten an den Pflanzen festsetzen, nach ein paar weiteren Tagen hängen sie an der Scheibe. KEINE PANIK ! Dies ist bei den meisten neueingerichteten Becken der Fall. Meistens liegt es an dem Nährstoffüberschuß der in den neueingerichteten Becken vorliegt. Die Pflanzen fangen an Wurzeln zu bilden und wachsen, um ihr überleben zu sichern. Die Algen aber profitieren von dem Nährstoffüberschuss sehr schnell, schneller als eine Pflanze. Aus diesem Grund mein Tip: Einen Wasserwechsel pro Woche von ca. 30 % durchführen. Wenn das Becken länger als 30 Tage steht 2-4 Wochen lang 2 Wasserwechsel pro Woche von 30 % der Wassermenge durchführen. Ist noch genug Platz auf dem Bodengrund, ein paar schnellwüchsige Pflanzen zusetzen. Auf keinem Fall düngen.
Nach diesen 2 Monaten müßte das Becken eigentlich laufen.
Geeignetes Wasser zur Befüllung des Beckens zu finden, ist heute gar nicht immer einfach. Für "durchschnittliche " Fische und Pflanzen sollte das Leitungswasser etwa folgende Werte haben:
Gesamthärte: besteht aus Karbonathärte (z.B.: Kalk) und Sulfathärte (z.B.: Gips) und stellt dar wieviel "Härtebildner" im Wasser enthalten (gelöst) sind. Nicht dazu zählt z.B.: Natriumchlorid (Kochsalz). Die Einheit ist das deutsche Härtegrad.
PH-Wert: stellt dar ob das Wasser sauer (kleinerer Wert als 7) oder neutral (PH-Wert = 7) oder basisch (PH-Wert über 7) ist. Wobei die Änderung um eine Einheit, den 10-fachem Wert entspricht !
Nitrat ist im Aquariumwasser das Endprodukt des Umbaus von organischen Stoffen durch Bakterien. Da es auch zur Düngung in der Landwirtschaft intensiv verwendet wird, gelangt es über das Grundwasser auch in das Leitungswasser und Trinkwasser. Angegeben wird der Gehalt in Milligramm pro Liter.
Treffen o.a. Werte zu, so kann man das Wasser direkt aus der Leitung ins Becken laufen lassen; und nach einem Tag Pflanzen einsetzen.
Treffen o.a. Werte nicht zu so kann man die Werte folgendermaßen erreichen:
Osmoseanlage: kann man sich wie ein sehr engmaschiges Sieb vorstellen, wobei die Maschen so eng sind, daß praktisch nur Wassermoleküle durchpassen - der Wasserdurchlauf ist durch die Engmaschigkeit rel. gering (etwa 100 bis 200 Liter in 24 Stunden)
Ionenaustauscher sind harzähnliche Substanzen, die mit Säure oder Lauge regeneriert (einsatzbereit gemacht) sog. Ionen austauschen können; so entfernt ein Kationenaustauscher die Karbonate und tauscht sie gegen Säuren aus, ein Anionenaustauscher (nur hinter einem Kationenaustauscher einsetzbar) entfernt die Sulfathärte und macht aus Säuren reinstes (wie destilliertes) Wasser; als Ergebnis der Kombination bekommt man reines praktisch destilliertes Wasser. Die Durchflußmenge ist bedeutend (mindestens 10 mal) höher als bei Osmoseanlagen, allerdings sind Austauscher nach einiger Zeit erschöpft und müssen wieder regeneriert werden.
Fische und Fütterung erzeugen organische Abfallprodukte, die im Aquarium (meist im Filter) durch Bakterientätigkeit vereinfacht dargestellt erst in Ammoniak, dann in Nitrit und zuletzt in Nitrat umgebaut werden. Ammoniak liegt bei PH-Werten um den Neutralpunkt (7) zum Großteil in Ammonium vor, welches rel. harmlos und sogar ein sehr guter Pflanzendünger ist. Weiter umgebaut zu Nitrit wird nur Ammoniak. Nitrit ist so ab einer Menge von 2 mg/Liter im Wasser bedenklich, (manche Fische vertragen auch geringere Werte nicht) und bei steigender Tendenz für die Fische gefährlich. Die für den Umbau von Nitrit zum praktisch ungefährlichen Nitrat zuständigen Bakterien, vermehren sich sehr langsam (kann so 2 bis 3 Wochen dauern), sodaß es in den ersten Wochen erforderlich ist, das Becken nur sehr schwach mit Fischen zu besetzen, bis praktisch kein Nitrit mehr nachweisbar ist.
soll die Anreicherung von Nitrat und Chlorid (beide im höherem Maße ab vielen 10 Milligramm auch schädlich für Pflanzen und Fische) und sonstiger Abfallstoffe, die durch Fütterung und Ausscheidung der Tiere entstehen, im Aquarium verhindern. Man kann den Nitrat- und den Chlorid-Gehalt messen und wenn einer der Werte 50 Milligramm übersteigt, etwa 1/3 des Wassers durch geeignetes (siehe vorher) Wasser ersetzen. Man kann auch ohne Messung auskommen und periodisch (etwa alle 2 Wochen) o.a. Menge Wasser austauschen. Man sieht schon, daß jene Aquarianer, die geeignetes Wasser direkt aus der Wasserleitung beziehen können, doch einige Vorteile haben.
In einem "durchschnittlichen" Aquarium kann der PH-Wert um bis zu einer Stufe schwanken wobei der "Schwankungsbereich" den Wert von 6 bis 8 weder nach oben noch nach unten überschreiten sollte. Härte, Nitrat und Chlorid haben durchwegs steigende Tendenz (durch Zunahme der Verunreinigung).Messungen: Für Härte, PH-Wert, Nitrit, Nitrat (und meist auch Chlorid) sind im Zoohandel Tropftests zu bekommen, die meist mit ausreichender Genauigkeit messen. Teststreifen sind meist sehr ungenau und nur kurz haltbar und oft noch teurer als die Tropftest. Fortgeschrittene Praktiker können auch so manchen Test selbst erzeugen. Für PH-Wert sind auch elektronische Meßgeräte erhältlich, die allerdings bei guter Qualität ganz schön teuer sind.
Bei extrem falschen oder schlagartig anderen Wasserwerten kann die Reaktion der Fische verschieden ausfallen. Ein Gefahrenzeichen ist, wenn die Fische an der Wasseroberfläche "japsen" oder fast reaktionslos und bewegungslos lange verharren oder auch wild im Becken "herumschießen" (schwimmen). Beim Wasserwechsel ist daher zu beachten, daß dieser langsam erfolgt und sich die Fische an die geänderten Werte anpassen können. Besonders wenn man saures (z.B.: PH-Wert = 6) Wasser im Becken hat, können sich größere Mengen von Ammonium (ungiftig) ansammeln, das beim Wasserwechsel mit Wasser von hohem PH-Wert zm giftigen Ammoniak wird. Eine Messung von PH und Ammonium/Ammoniak ist hier unerläßlich.
Zu Beginn alle 2 Tage Nitrit messen, sollte der Wert über 2 mg/Liter steigen, muß ein Teilwasserwechsel von etwa der Hälfte durchgeführt werden, falls bereits Fische im Becken sind. Wenn der Nitritwert dann nach ein paar Wochen praktisch nicht mehr nachweisbar ist, stellt er auch kein Problem mehr dar. Alle anderen Werte werden wegen der langfristigen Änderungen in größeren Perioden gemessen: GH und KH (Gesamthärte und Karbonathärte) braucht man höchstens alle 2 Wochen messen. PH-Wert etwa 1 mal wöchentlich, Nitrat und Chlorid etwa alle 2 Wochen.
es ist wirklich nicht ganz leicht, was passendes zu schreiben. Da ich meine etwas extreme Einstellung zur Aquarientechnik niemandem aufdoktrinieren will, hatte ich mir eigentlich als Thema "Vergesellschaftung von häufig gekauften Problemfischen" rausgesucht, dann aber festgestellt, daß ich bei vielen Fischen nur schreiben kann, was ich aus Büchern gelesen habe, und nicht, was ich selbst für Erfahrungen damit gemacht habe. Somit blieb letztlich eine Abhandlung über den Feuerschwanz übrig. Trotzdem möchte ich es hier bringen, damit ich mir die Mühe nicht umsonst gemacht habe. Vieleicht hat auch jemand ähnliche Erfahrungen mit z.B. Kugelfischen oder anderen Raufbolden gemacht, und will sie hier dranhängen.
Anmerkungen zum Sozialverhalten des Feuerschwanzes?
Mancher wird sich fragen, was denn so ein spezielles Thema in einer Zusammenstellung von Süßwassereinsteigertips zu suchen hat.
Ganz einfach:
Der Feuerschwanz (Epalzeorhynchus bicolor, früher Labeo bicolor) wird gerade von Aquaristik-Neueinsteigern gerne gekauft, da er ansprechend gefärbt ist und in seiner Form dem Hai ähnelt (vgl. die englische Bezeichnung "red tailed shark"). Nahezu jede Zierfischhandlung führt ihn im Angebot, und trotz den Hinweisen in der Fachliteratur auf seine Unverträglichkeit wird ihn fast jeder Händler bedenkenlos verkaufen.Ich spreche aus Erfahrung, denn ich pflegte bereit mehrmals Exemplare und auch in meinen ersten Becken durfte ein Feuerschwanz nicht fehlen.
Der frisch gebackene Aquarianer wird zunächst viel Freude an seinem putzigen Algenraspler haben, bis der Tag kommt, an dem der kleine mit der roten Flosse entdeckt, daß ihn die Natur mit zwei hervorstechenden Eigenschaften bedacht hat:
1) (Über)Mut und
2) ein Körperbau, der ihn zu einem ausgezeichneten Schwimmer macht und mit dem er sich pfeilschnell (von 0 auf 100 im Bruchteil einer Sekunde, und ebenso schnell wieder auf 0 <g>) durchs Wasser bewegen kann.
Es ist eine Freude, ihm zuzusehen, wie er fast bewegungslos und majestätisch durchs Becken gleitet, dabei die Flossen von sich gespreizt hält und sich quer legt oder sich raspelnd um 360° dreht.
Leider KANN er sich durch diese Fähigkeiten mit zunehmender Größe zum echten Tyrannen entwickeln. Aufgrund seiner Schnelligkeit nimmt er es mit jedem Fisch auf, er hat vor nichts Angst, und hat er sich einmal ein Opfer ausgesucht, hetzt er dieses, bis es sich an den Scheiben wund stößt oder dem Infarkt erliegt. Dem Aqurianer wird diese Treiben bald zu viel, und irgendwann wird er sich des plötzlich ungeliebten Bewohners "entledigen". Das traurige Ende eines Lebewesens, das nach einer weiten Reise durch die halbe Welt ein erfreulicheres Schicksal verdient gehabt hätte.
Dabei ließe er sich bei konsequenter Fischauswahl durchaus gut und friedlich im Gesellschaftsbecken halten. Grundsätzlich sucht sich der Feuerschwanz nur ebenbürtige "Opfer" aus. Alles was langsam oder gar nicht schwimmt oder vorwiegend am Boden liegt wird in Ruhe gelassen. Die Erfahrung zeigt, daß jeder Fisch, der sich nicht provozieren läßt und nicht flieht, auch nicht gejagt wird.
Die gemeinsame Haltung ist somit problemlos beispielsweise mit Skalaren, Welsen wie etwa allen Harnischwelsen (nicht jedoch mit lebhaften Welsen wie etwa Fiederbartwelsen), Corydoras, Stachelaalen oder bewegungsarmen Labyrinthfischen möglich.Auch gößere Chichliden sollten, sofern sich für beide Fischarten zufriedenstellende Beckeneinrichtungen und Wasserwerte finden lassen, mit einem Feuerschwanz gut auskommen bzw. ihn in die Schranken weisen..Prädestiniert für die Vergesellschaftung mit einem Feuerschwanz sind kleine Schwarmfische (sofern sie wirklich im Schwarm von mind. 10 Stück gehalten werden) bis zu etwa 3 cm Länge. Brechen einzelne Fische nicht aus dem Schwarm aus, verliert der Feuerschwanz bald das Interesse, da er sich nicht auf einen einzelnen konzentrieren kann. Zudem hat diese Zusammenstellung den Vorteil, daß der Schwarm zum Schutz stets dicht beisammen bleibt, was von Aquarianern ja durchaus als positiv betrachtet wird.
Mit Sicherheit zur Kampfarena wird das Aquariaum bei der gemeinschaftlichen Haltung mit allen der Größe des Feuerschwanzes entsprechenden Fischen des freien Wassers, also insbesondere mit Regenbogenfischen, Hai- und anderen großen Barben, Saugschmerlen, Rüsselbarben, usw. Probleme gibt es möglicherweise auch bei der Haltung mit Schmerlen, obwohl eigenartigerweise nach meinen Erfahrungen Prachtschmerlen gut mit Feuerschwänzen harmonieren.
Prinzipiell würde ich also dem Neuaquarianer vom Kauf eines Feuerschwanzes abraten. Auch wenn er zunächst seine Fischauswahl nach den obigen Kriterien trifft. Erfahrungsgemäß bleibt es nämlich nicht bei dieser Erstzusammenstellung, und nichts ist ärgerlicher, als wenn man eine neue Fischart will, die sich aber mit bereits vorhanden Fischen nicht verträgt.
Wer jedoch unbedingt einen Feuerschwanz pflegen will, der sollte dies in einem reich bepflanzten Aquarium tun, zum Beispiel zusammen mit einer Gruppe Corydoras, Harnischwels(en), einem Schwarm kleiner Salmler und vielleicht einem Fadenfischpäärchen.
Die obengenannten Zusammenstellungsmöglichkeiten beruhen allein auf meinen Erfahrungen. Sicherlich gibt es Individuen, die JEDEN Fisch angreifen, und solche, die selbst zu Artgenossen oder Saugschmerlen friedlich sind. Bitte macht mich also nicht verantwortlich dafür, wenn ihr gerade so ein Exemplar erwischt!
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