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Tonis Seite

Chemie - Aquariumchemie
alles über Wasserwerte und deren Messung

Den fertigen und genauen, weiterentwickelten Test gibt es auf der Wasserpantscher-Shopseite

Karbonathärte KH bzw. Säurebindungsvermögen SBV

Hier wird der Anteil der Bikarbonate und der Karbonate an der Gesamthärte gemessen. Da auch Natriumbikarbonat (nicht in der Gesamthärte enthalten !) mitgemessen wird bestimmen wir eigentlich das Säurebindungsvermögen.

Meist hat die Karbonathärte größere Wichtigkeit als die Gesamthärte. Sei es das viele Fische nur bei ganz geringer Karbonathärte gezüchtet werden können oder der Einfluss auf den PH-Wert.

Das angeblich gut gepufferte Wasser mit mehreren Grad KH verträgt sich nur mit PH-Werten über 7. Bei guter Bepflanzung und Belichtung, holen die Pflanzen durch Assimilation bald die zur Lösung der Karbonate erforderliche Kohlensäure aus dem Wasser. Der PH-Wert kann weit über 8 steigen !(Fällt nur meist nicht auf, weil die handelsüblichen Indikatoren nur bis 8 messen).Die Karbonate fallen aus, das Wasser wird zu einer Lauge.

Anders die Situation bei geringer Karbonathärte. Bei KH bis maximal etwa 1 ist erst ein leicht saurer PH-Wert möglich. Er stellt sich automatisch knapp unter 7 ein. Wenn normal durchlüftet wird, kann dieser PH-Wert durch Veralterung des Wassers auf etwa knapp unter 6 fallen und es werden nicht große Mengen CO2 zur pH-Senkung zugeführt. Diese Situation gefällt mir bei weitem besser, deswegen bin ich Anhänger von geringeren KH.. (Was den von mir geliebten Salmlern auch sehr gut gefällt).

Als Beginner ist man mit KH über 3 auf der sicheren Seite; der pH-Wert ist zwar über 7 aber relativ stabil.

Wichtig für das Funktionieren ist, dass nicht zu viele "Kalkverbraucher" (Schnecken) die Karbonathärte rasch aufbrauchen oder sich durch zu wenig Wasserwechsel auch Säuren ansammeln, die den PH-Wert dann zu tief senken. Auch zu starke CO2-Düngung ist hier schädlich, man braucht nur ganz geringe Mengen. - Also wenige Schnecken, mäßige Durchlüftung, gute Filterung, geringe CO2-Düngung und regelmäßigen Wasserwechsel.

Zur Messung:

In einen kleinen Messbecher gibt man 5 Milliliter des Untersuchungswassers und 1 Tropfen Indikator (siehe später). Dann tropft man verdünnte Salzsäure (siehe später) zu und schwenkt zwischendurch. Beim Farbumschlag entspricht ein Tropfen einem Grad KH.

INDIKATOR: man kann 2 verschiedene verwenden.

Indikator 1: Methylorangelösung ( 1 Gramm Methylorangeindikator in 1 Liter dest. Wasser), der Farbumschlag erfolgt von gelb nach rotgelb.

Indikator 2: Mischindikator nach Mortimer ( 0,3 Gramm Bromkresolgrünindikator und 0,06 Gramm Methylrotindikator - wenn es 0,1 Gramm werden ist es auch kein Problem- werden in 0,3 Liter Spiritus aufgelöst), der Farbumschlag erfolgt von blau über grau nach rot und ist sehr deutlich.

Zur Salzsäure: man kauft technische konzentrierte (ca. 30 Prozent) Salzsäure und verdünnt mit destilliertem Wasser wie folgt. 1 Milliliter 1/10 normale Salzsäure (0,36% ige) sind 2,8 Grad KH auf 100 Milliliter Untersuchungswasser. Bei 20 Tropfen pro Milliliter (mit eigenem Tropffläschchen ausprobieren und gegebenenfalls umrechnen) ergibt sich somit eine 0,13 prozentige Salzsäure für 1 Tropfen pro Grad auf 5 Milliliter Wasser. Das heißt von o. a. ca. 30 prozentigen Salzsäure gibt man mit der Pipette 1 Milliliter in ein Gefäß und füllt bis 230 Milliliter auf. Diese extrem verdünnte Säure hält nur bei Idealbedingungen längere Zeit. Man probiert hin und wieder die Härte des (bekannten) Leitungswassers und setzt die Säure bei Bedarf neu an.

 Chemie
Karbonathärte KH


















































... meine private Homepage gestaltet aus Freude an dem und zur Förderung dieses so faszinierenden Hobbys ! :-)