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Chemie - Aquariumchemie
alles über Wasserwerte und deren Messung

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Mehr über Härte

Ist es in den Artikeln über Härte bisher hauptsächlich um die Messung gegangen, so soll jetzt auch etwas über die Inhaltsstoffe der Härte gesagt werden.

Die Gesamthärte stellt im Wesentlichen den Inhalt an Ionen (in Wasser lösliche Stoffe) von Calzium, Magnesium, Strontium und Barium dar. Diese Stoffe sind auch sogenannte "zweiwertige" Stoffe. Die letzten beiden, also Strontium und Barium , können wir im Süßwasser getrost vernachlässigen, sie kommen bestenfalls als Spuren vor. Calzium als Kalkstein und dessen Verbindungen und Magnesium sowie dessen Verbindungen kommen recht häufig in der Natur vor, sodass im Süßwasser wie auch insbesondere im Meerwasser meist recht beachtliche Mengen vorhanden sind (im Meerwasser einige hundert Milligramm pro Liter). Manche Süßwässer haben aber auch nur ganz geringe Härteanteile (unter 1 Härtegrad).

Calzium und Magnesium kommen nun äußerst selten rein vor, praktisch immer haben wir es mit Verbindungen mit anderen Stoffen zu tun. Es ist nicht ganz unbedeutsam, welche Stoffe sich da mit Calzium und Magnesium zusammengetan haben. Einmal im Wasser aufgelöst, weiß man vom Ursprung nichts mehr. Man weiß also nicht, ob das Chlorid (im Übermaß für Pflanzen schädlich) von der Fütterung oder aus der Zugabe von z.B.: Wasseraufbereitungsmittel stammt.

Jetzt gibt es da ja noch die Karbonathärte. Die soll ja ein Teil der Gesamthärte sein - manchmal misst man sogar höhere Karbonathärte als Gesamthärte - da kommen wir noch dazu. Die Karbonathärte wird aus den basischen "Anhängseln" der Stoffverbindungen gebildet, nämlich den Karbonaten und den Bikarbonaten.

Da die Bikarbonate in der Karbonathärte einen pH-Wert von etwas über 8 ergeben, der nur durch viel Säure nachhaltig verändert werden kann (siehe Zusammenhang Karbonathärte und pH-Wert), bezeichnet man ein Aquariumwasser mit genug Karbonathärte als gut "gepuffert".  Mit unseren Tests messen wir eigentlich nicht die Karbonathärte als Teil der Gesamthärte sondern das sog. Säurebindungsvermögen (da messen wir auch Natriumbikarbonat mit, welches in der Gesamthärte NICHT enthalten ist).
Das klingt jetzt möglicherweise recht unverständlich, sodass gleich anschließend eine hoffentlich verständlichere Zusammenfassung folgt.

Um die Inhaltsstoffe der Härte noch etwas besser und einfacher darzustellen folgende Vereinfachung:

  • Jeder Stoff der mit "Calzium" oder "Magnesium" beginnt bildet Gesamthärte.
  • Jeder Stoff der mit "Karbonat" oder "Bikarbonat" ("Hydrogenkarbonat") endet bildet Karbonathärte !
Also z.B.:

Calziumsulfat (Gips) und Magnesiumsulfat oder Calziumchlorid bilden ausschließlich Gesamthärte.
Natriumhydrogenkarbonat ("Speisenatron") bildet ausschließlich Karbonathärte.
Natriumchlorid ("Speisesalz") bildet keinerlei Härte, erhöht nur den sog. Gesamtsalzgehalt bzw. die Leitfähigkeit.

Wenn man also z.B.: Natriumhydrogenkarbonat zur Erhöhung der Karbonathärte verwendet - kann man also auch Karbonathärte größer als Gesamthärte messen (Natrium - bildet keine Gesamthärte, Hydrogenkarbonat bildet ausschließlich Karbonathärte). Durch Zugabe von Kochsalz (Natriumchlorid) verändert man die Härte überhaupt nicht.

Viele der Wässer unserer Aquariumfische und - Pflanzen haben eine ähnliche prozentmäßige Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, lediglich im Gesamtsalzgehalt (entspricht in etwa der Härte) gibt es Unterschiede. Man kann also, wenn man in etwa die gewünschten Wasserwerte weiß, aus Osmosewasser oder Wasser aus Austauschern fast beliebige Wasserzusammensetzung sehr günstig herstellen.

Mit einem Stern sind die Härtebildner angemerkt. Außerdem gibt es in sehr geringem Ausmaß noch diverse Spurenelemente, die bei der Beschreibung der Selbstherstellung von Düngern erwähnt sind.

Die häufigste Zusammensetzung von Aquariumwasser ist in etwa:

  • 65 Prozent Calzium *
  • 20 Prozent Natrium
  • 10 Prozent Magnesium *
  • 5 Prozent Kalium
(die sogenannten Kationen)
  • 80 Prozent Hydrogenkarbonat *
  • 15 Prozent Sulfat
  • 5 Prozent Chlorid
(die sogenannten Anionen)

Die Werte sind Richtwerte und können sehr, sehr großzügig ausgelegt werden.

Für die Praxis:

Wenn man also Aquariumwasser aus z.B.: Osmosewasser herstellen will geht man so vor:

In das Wasser wird so lange Gips eingerührt (löst sich sehr langsam) bis man etwa 80 Prozent der gewünschten Gesamthärte hat. Dann fügt man Natriumbikarbonat (Speisenatron) zu bis man die gewünschte Karbonathärte hat (höchstens 80 Prozent der Gesamthärte). Jetzt kommt noch etwas Magnesiumsulfat dazu, bis die Gesamthärte auf die gewünschten 100 Prozent der Gesamthärte gestiegen ist. Als Abschluß fügt man noch Kaliumchlorid bei, bis ein Wert von etwa 2 bis 5 Milligramm Kalium pro Liter erreicht wird (Dosierung siehe Herstellung von Düngern).

Somit sind die Hauptinhaltsstoffe des Aquariumwassers vorhanden, was noch fehlt sind Spurenelemente, die man zum Großteil durch eine Beimengung von etwa 10 Prozent Originalleitungswasser und der richtigen Dosierung des Eigenbaudüngers (siehe dort) oder käuflichen Spurenelementdünger erreichen kann.

Der Vorteil dieser Herstellung des Wassers ist, dass garantiert alle wichtigen Inhaltsstoffe vorhanden sind (die man sonst teilweise nicht so leicht bestimmen kann - wie z.B.: Sulfat) und dass die Salze dazu großteils spottbillig im Baumarkt (Gips) oder Supermarkt (Speisenatron) oder Apotheke/Drogerie erhältlich sind und somit diese gar nicht immer so günstigen käuflichen Härtebildner ersetzt werden können.

Hat man schon großteils verwendbares Leitungswasser, so kann man den eventuell fehlenden Teil durch Beimischung des erforderlichen Stoffes wie vorher beschrieben ergänzen. Ob sich die Härte aus Calzium oder Magnesium zusammensetzt (beides für Fische und Pflanzen wichtig), kann durch die Härtemessung alleine nicht beurteilt werden.

 Chemie
meh über Härte


















































... meine private Homepage gestaltet aus Freude an dem und zur Förderung dieses so faszinierenden Hobbys ! :-)