Tipps und Tricks und vieles Hilfreiche
            
            
            
            Die Sonne im Heim 
            
            Kunstlicht in der Vivaristik 
            
            
            Gastbeitrag von Ing. Neuwirth Peter 
            
            
            (Upload von Anton Gabriel mit Zustimmung des 
Autors) 
            
            
            
            
            
            
            
            
            
            Unsere Wohnräume, in die wir uns ein Stück Natur holen wollen, Aquarien oder 
Terrarien mit Pflanzen halten und diese eventuell auch vermehren oder zum Blühen 
bringen möchten, sind dazu leider in der Regel nicht sehr geeignet. 
            
            
            
            Oft ist das Licht einer der am meisten limitierenden Faktoren. Dass Pflanzen 
nicht "nur von Licht leben", ist mir schon bewusst; die anderen Umweltfaktoren 
sind aber meist einfach realisierbar und außerdem nicht Gegenstand des 
vorliegenden Artikels. 
            
            
            
            Steht ein Glashaus oder ein Wintergarten zur Verfügung, so sind viele, aber 
nicht alle Probleme gelöst. Die weniger Glücklichen müssen trotzdem nicht auf 
prächtiges Pflanzenwachstum verzichten: Sinnvoll eingesetzte Beleuchtungstechnik 
vermag das natürliche Licht weitgehend zu ersetzen. (Ich möchte dabei besonders 
das Wort "sinnvoll" betont wissen, denn nur möglichst viele Lampen zu montieren 
oder "hightech" um jeden Preis sind sicher kein Garant für Erfolg.) 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Was ist Licht? 
            
            
            
            Sichtbares Licht ist eine elektromagnetische Wellenstrahlung im Bereich der 
Wellenlängen von ca. 380 Nanometer (blauviolett) über blau, grün, gelb bis 720 
nm rot (1 nm = 1 milliardstel Meter). Die Wellenlänge ist ein Maß für die für 
die Lichtfarbe. Im Bereich besonders kurzer Wellenlängen schließt der 
Ultraviolettbereich an, längere werden Infrarot genannt. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            Sind sämtliche Wellenlängen ungefähr gleich stark vorhanden, so 
erscheint uns das Licht weiß. Da verschiedene Lichtquellen oft sehr 
unregelmäßige Lichtzusammensetzungen liefern, ist das Spektrum ein wesentliches 
Beurteilungskriterium. Das Spektrum ist ein Diagramm, aus welchem man ablesen 
kann, mit welcher Intensität jede einzelne Lichtfarbe abgegeben wird. 
            
            
            
            Unsere Augen erfassen das von beleuchteten Objekten reflektierte 
Licht; ungleichmäßig vorhandene Wellenlängen vermitteln uns den Eindruck von 
Farbigkeit. Farben, die nicht mit entsprechendem Licht beleuchtet werden, 
erscheinen verfälscht; sie zeigen sich erst bei weißem Licht wie Sonnenlicht 
oder vergleichbar breitbandigem Kunstlicht 
            
            
            
            In der Regel wollen wir unseren Pfleglingen möglichst naturnahe 
Verhältnisse bieten. Der Schluss liegt nahe, zuerst zu analysieren, wie diese 
tatsächlich beschaffen sind und dann mit den Daten unserer künstlichen 
Lichtquellen zu vergleichen. 
            
            
            
            
 zum Inhalt
            
            
            Das Sonnenlicht deckt lückenlos (= 
kontinuierlich) und nahezu gleichmäßig den Bereich des sichtbaren Lichtes ab. 
            
            
            
            (Alle angeführten Spektren sind Skizzen.) 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Im Vergleich dazu geben künstliche Lichtquellen praktisch nie 
dieses gesamte Spektrum ab, manche, wie z.B. die verbreiteten Quecksilberdampfhochdrucklampen (HQL), produzieren sogar ein 
ausgesprochenes Linienspektrum. Das bedeutet, das erzeugte Licht enthält einige 
wenige Lichtfarben in starkem Ausmaß (oft nur eine Mischung aus 3 bis 5 
Farben!), während alle anderen dazwischen durch Abwesenheit glänzen. Nicht 
enthaltene Farben können von beleuchteten Objekten nicht reflektiert werden und 
fehlen daher dem optischen Eindruck. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Der Extremfall zeigt sich bei Natriumdampflampen, wie wir sie von der Straßenbeleuchtung 
kennen. Das ist das grausliche, gelbe Licht, bei dem nur gelbe Autos wie am Tag 
aussehen; lässt weiße gelb erscheinen; rote ,blaue und grüne dagegen schwarz. Für 
unsere Zwecke ist es absolut nicht geeignet. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
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            Glüh- und Halogenlampen liefern ein 
kontinuierliches (lückenloses) Spektrum. Dieses ist uns vom Kerzenlicht oder von 
der Abendsonne vertraut. Leider fehlen Blauanteile fast völlig. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
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            Leuchtstofflampen (und nicht Neonröhren - die 
geben nämlich rotes Licht und eignen sich damit nur für Leuchtreklamen) 
versorgen uns auch mit Blauanteilen. Das Spektrum wirkungsgradoptimierter 
Leuchtstoffröhren ist allerdings oft sehr "buckelig" und damit trotzdem 
farbverfälschend. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Abgesehen davon, dass eine derartig ungünstig beleuchtete Pflanze 
natürlich nie "natürlich" aussieht, benötigt sie auch deutlich andere 
Bedingungen für ihre Lebensfunktionen. 
            
            
            
            Mit weißem Licht beleuchtete Pflanzen erscheinen in der Regel 
grün. (Wo das nicht der Fall ist, ist der grüne Farbstoff, das Chlorophyll 
entweder durch andere Pigmente verdeckt, oder z.B. durch eine Viruserkrankung 
oder einen Gendefekt zerstört.) Der grüne Bereich des Spektrums wird reflektiert 
und gelangt in unser Auge. Speziell die roten und blauen Anteile aber werden 
absorbiert (aufgenommen) und liefern die Energie für die Photosynthese. 
            
            
            
            Im Gegensatz dazu, hat das menschliche Auge seine größte 
Empfindlichkeit im gelb-grünen Bereich. Bei der Entwicklung vieler künstlicher 
Lichtquellen ist dieser Tatsache Rechnung getragen, indem aus ökonomischen 
Gründen ihr Strahlungsmaximum auf diese Lichtfarben optimiert wird. 
            
            
            
            Wenn Sie sich also ausschließlich mit der Haltung von Pflanzen 
beschäftigen, Ihnen aber egal ist, wie diese für unser Auge erscheinen, so 
können Sie eine ausgesprochene Pflanzenlampe, wie z.B. die Leuchtstofflampe 
Osram Fluora mit ausgeprägten Maxima im Rot- und Blaubereich wählen. In diesen 
Wellenlängenbereichen (ca. 350 bis 500 Nanometer und 650 bis 700 nm Wellenlänge) 
ist das Chlorophyll befähigt, Energie aufzunehmen; mit anderen Worten: Die 
Pflanze kann assimilieren. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
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            Soll aber die Optik nicht zu kurz kommen, so ist ein 
sonnenlichtähnliches Spektrum angebracht. Dieses wird nach derzeitigem 
technischen Stand ausschließlich durch einige relativ wirkunggradschwächere 
Spezialleuchtstoffröhren und die kräftigen Metall-Halogendampf-lampen (HQI- oder MHI-Strahler) erzeugt. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
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            Um unsere Erfahrungen austauschen zu können, bleibt es uns leider 
nicht erspart, ein wenig in die Theorie der Lichttechnik 
abzuschweifen: 
            
            
            
            Die gesamte Lichtmenge, die von einer Lichtquelle ausgeht wird 
Lichtstrom genannt. Die Maßeinheit ist das Lumen, abgekürzt "lm". Der Lichtstrom 
einer künstlichen Lichtquelle kann den entsprechenden Katalogen entnommen werden 
und ist ein Maß dafür, wieviel Licht wir von ihr erwarten können. 
            
            
            
            Wer gezwungen ist, die Stromkosten im Auge zu 
behalten, wird auch über die Ökonomie der Lichtquellen Bescheid wissen wollen. 
Maßgeblich ist, wieviel elektrische Leistung (in Watt W oder Kilowatt kW, 1 kW = 
1000 W) wir aufwenden und leider auch bezahlen müssen, um eine bestimmte 
Beleuchtungsstärke auf der zu beleuchtenden Fläche zu erzielen; mit anderen 
Worten: Wieviele Lumen pro Watt (lm/W) erzeugt unsere Lampe. (Siehe auch die 
tabellarische Übersicht.) 
            
            
            
            Wenn wir die Leistung in Kilowatt mit der Beleuchtungsdauer und 
dem Strompreis multiplizieren, können wir kalkulieren, wieviel uns der Spaß 
kostet: 
            
            
            
            z.B. 200 W Lampenleistung, 10 h Beleuchtungsdauer pro Tag 
            
            
            
            0,2 kW x 10 h x 2 Schilling/kWh = 4 Schilling pro Tag 
            
            
            
            Entscheidend für den Helligkeitseindruck ist die 
Beleuchtungsstärke. Die Maßeinheit ist das Lux, abgekürzt "lx". 
            
            
            
            Welche Beleuchtungsstärke wir mit unserer 
Lampe erreichen, hängt vom Lichtstrom sowie von der beleuchteten Fläche ab. Wenn 
Sie mit einer Leuchte, die 10 000 Lumen abgibt, eine Fläche von 5 Quadratmetern 
erhellen, so erhalten Sie eine Beleuchtungsstärke von 
            
            
            
            10 000 lm / 5 m2 = 2000 lx 
            
            
            
            Wenn Sie diese Rechnung für verschiedene Abstände zur Lampe 
wiederholen, werden Sie feststellen, dass die Beleuchtungsstärke mit dem Quadrat 
der Entfernung abnimmt. Das heißt: In doppeltem Abstand erreichen wir nur ein 
Viertel der Beleuchtungsstärke. 
            
            
            
            Diese unangenehme Tendenz führt oft dazu, dass hoch wachsende 
Pflanzen unten kahle Stengel bekommen, während sie nahe der Leuchte bereits 
verbrutzeln. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Die "Lux" sind im Prinzip das, worauf es uns ankommt. Um mit 
möglichst wenig "Lumen", das heißt mit geringstmöglichen Kosten die gewünschte 
Beleuchtungsstärke zu erreichen, ist es deshalb erforderlich, das erzeugte Licht 
nur auf die zu beleuchtenden Flächen zu konzentrieren. Mit Hilfe von Reflektoren 
kann die Richtungscharakteristik beeinflusst werden. 
            
            
            
            Das eine Extrem bilden z.B. Punktstrahler, die selbst in größerer 
Entfernung hohe Beleuchtungsstärken auf kleinen Flächen erzielen. 
            
            
            
            Reflektorlos montierte Leuchtstoffröhren dagegen müssen die wir zu 
Dutzenden an die Decke schrauben um auch nur wenig lichtbedürftige Pflanzen zu 
kultivieren. So wird bis zu 70 % des erzeugten Lichtes zur Beleuchtung des 
Plafonds, der Betrachter oder der Straße verschwendet. Derartige 
rundumstrahlende Leuchten können praktisch nie sinnvoll eingesetzt werden. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
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            Vielfach herrscht in der Natur ein regelrechter Wettbewerb ums 
Licht. Phototropismus, die Fähigkeit ihre Wachstumsrichtung der Richtung der 
einfallenden Lichtstrahlen anzupassen, ermöglicht den Pflanzen deren optimale 
Ausnutzung. Das hat funktionell mit der Photosynthese nichts zu tun, die 
Rezeptoren reagieren dabei nur auf Blau- und UV-Lichtanteile. 
            
            
            
            Sie sollten bei der Situierung der Beleuchtungskörper darauf 
Rücksicht nehmen und diese nicht mittig über den Pflanzen montieren, sondern 
eher in Richtung zum Betrachter verschoben. Sonst wenden unsere Pfleglinge ihre 
Triebe und Blüten von uns ab. Deshalb sollten Sie die Leuchten auf keinen Fall 
seitlich oder sogar unter den Pflanzen anbringen. 
            
            
            
            Wenn Sie die Leuchte knapp über die zu bestrahlenden Pflanzen 
bringen können, wie das zum Beispiel bei nicht allzu hohen Terrarien oder 
Aquarien der Fall ist, gibt es noch eine andere Möglichkeit als die käuflichen 
Reflektoren: Es führt zu sehr guten Ergebnissen, den geräumigen Lampenkasten 
innen weiß zu streichen oder mit weißer Klebefolie zu bekleben und so einen 
diffusen Reflektor zu schaffen, der für gleichmäßige Beleuchtung sorgt. Eine 
Innenverkleidung mit Spiegel ist weit weniger zielführend. Unter anderem ist 
deren quantitatives Reflexionsvermögen weit geringer, als allgemein angenommen 
wird. 
            
            
            
            Auch wenn es als Rechenergebnis noch so gut ausschaut, möchte ich 
davor warnen, die Beleuchtungsanlage mit nur einer einzelnen Leuchte 
auszustatten. Dieser Fehler wird leider regelmäßig begangen. 
            
            
            
            Bei einzelnen Lichtquellen verursachen Blätter oder 
Dekorationsgegenstände, wie Äste oder dergleichen, einen Schlagschatten. In 
diesem ist die Beleuchtungsstärke (durch Streulicht) um verschwindend gering, 
für Pflanzenwachstum in der Regel bei Weitem zu wenig! Das schöne, neue 
Philodendronblatt führt damit zum Absterben (tatsächlich eher Verhungern) der 
darunter befindlichen kleinen Pflanzen oder Blätter. In der Natur tritt dieser 
unangenehme Effekt nicht auf,, obwohl nur ein "Beleuchtungskörper", die Sonne, 
im Einsatz ist. Praktischerweise ist diese jedoch nicht fix montiert, sondern 
sorgt durch ihre Bewegung über das Firmament für gerechte Verteilung von Licht 
und Schatten. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Sie können natürlich Ihre Pflanzenlampe motorisch in einer Schiene 
am Plafond herumschieben; es spricht jedoch einiges für die einfachere Lösung, 
für die erforderliche Lichtmenge durch Montage von zwei oder mehreren 
Lichtquellen zu sorgen. Dass ein Ausfall einer einzelnen Lampe nicht zur totalen 
Sonnenfinsternis führt, ist ein Vorteil, dass wir unsere Pracht am Abend bei 
gedämpften Lichtverhältnissen -alle bis auf eine Lampe abgeschaltet- bewundern 
können, ein weiterer. Auch dem Abfall der Beleuchtungsstärke mit zunehmendem 
Abstand wird damit teilweise entgegengewirkt. 
            
            
            
            Auch sollten Sie sich nicht die Möglichkeit nehmen, besonders 
lichtbedürftige Pfleglinge, wie z.B. Orchideen oder Tillandsien knapp unter die 
Leuchte zu hängen ohne durch ein Zehn-Zentimeter-Pflanzerl darunter eineinhalb 
Quadratmeter zu beschatten. 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Wie sie sehen, ist die Richtcharakteristik von entscheidender 
Bedeutung. Bei der Konzeption einer Beleuchtungsanlage sollte man durch Auswahl 
und Anordnung geeigneter Leuchten dafür sorgen, dass teuer bezahltes Licht 
wirklich nur auf die zu bestrahlenden Oberflächen bzw. Räume fällt. 
            
            
            
            Praxistipp: Montieren Sie die erworbenen Leuchten noch nicht fix, 
sondern wenden Sie vorher die "Hinhaltetaktik" an. Probieren Sie die günstigste 
Position aus, bei der kein Licht verschwendet wird. 
            
            
            
            Ja, wieviel Licht -oder genauer, welche Beleuchtungsstärke 
(wieviele Lux) brauchen denn jetzt unsere Pflanzen? 
            
            
            
            Der Ernährungsprozess der Pflanzen wird Photosynthese genannt. Wie der Name schon sagt (photos 
griech.- das Licht) benötigen sie dazu Licht. Da jeder andere Lebensprozess 
energiezehrend ist, ergibt sich ein einfacher Schluss: Es gibt eine minimale 
Lichtmenge, die für das Überleben der Pflanze notwendig ist. Man nennt das den 
Lichtkompensationspunkt. Werden Pflanzen mit weniger Licht versorgt, so müssen 
sie verhungern. Bei wieviel Lux der Lichtkompensationspunkt liegt, hängt von der 
Pflanzenart ab; praktisch liegt er im Bereich von 500 bis 1000 lx. (Ausnahmen 
bestätigen die Regel: Es gibt Oxalis-(Sauerklee-)arten, die mit 1 lx auskommen, 
während manche Orchideen mindestens 10.000 lx benötigen um auch nur zu 
überleben, geschweige denn zu wachsen. Eine Faustregel besagt, dass Planzen mit 
gedrungenen, windunempfindlichen, haarigen, weiß-filzigen, stacheligen oder 
roten Vegetationskörpern mit hoher Wahrscheinlichkeit eher lichtbedürftig sind, 
während empfindliche, weiche, sattgrüne Blätter auf Schattenpflanzen schließen 
lassen.) 
            
            
            
            
 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Darüber gilt: Je mehr, desto besser. Allerdings auch nur unter 
einer Maximalgrenze. Eine Überschreitung steigert die Photosyntheseleistung 
nicht mehr, schadet jedoch in der Regel kaum. Dieser Maximalwert liegt in 
derartig hohen Regionen (50.000 lx und mehr), dass mir Probleme durch zu starke 
künstliche Beleuchtung unbekannt sind. Verwechseln Sie das jetzt nicht mit 
Temperaturschäden, die man an Pflanzen beobachten kann, die zu nahe an heiße, 
künstliche Lichtquellen gewachsen sind, oder mit UV-Schäden durch 
In-die-Sonne-stellen von Pflanzen, die nur wenig Licht gewöhnt sind. 
            
            
            
            Die Pflanzen reagieren auch durch Photomorphismus auf das 
Lichtangebot. Zu geringe Helligkeit oder ein zu geringer Hellrot-Anteil führen 
zur Verkleinerung der Blattflächen, Blattgrünunterdrückung und zur Verlängerung 
der Stengel; im Extremfall zur Vergeilung wie bei blassen Erdapfeltrieben oder 
Buntnesseln bekannt . Auf diese Weise gelangen diese Triebe rasch in günstigere, 
hellere Gefilde. Ein schöner Anblick sind sie so aber sicher nicht. 
            
            
            
            Da bekannterweise auch Algen Pflanzen sind, 
haben diese folglich ähnliche (gleiche) Lebensbedürfnisse. Es ist jedoch 
grundsätzlich falsch, anzunehmen, viel Licht ergäbe ungebührliches 
Algenwachstum. Einzig wahr ist vielmehr nur Eines: Keine Algen wachsen im 
absoluten Dunkel, leider aber auch sonst keine Pflanzen. Eine Weisheit, die uns 
wenig hilft. 
            
            
            
            Vielmehr ist die Ursache von Algenproblemen in der Regel in 
schlechtem Wachstum der höheren Pflanzen zu suchen, die in Nährstoffkonkurrenz 
zu Algen stehen. Und oft ist schlechtes Pflanzenwachstum die Folge von 
Lichtmangel (oder im Aquarium von CO2-Mangel), das heißt: Die Verhältnisse 
liegen genau umgekehrt! Vereinfacht: 
            
            
            
            wenig Licht ----> schlechtes Pflanzenwachstum ----> 
Algenprobleme 
            
            
            
            viel Licht ----> gutes Pflanzenwachstum ----> keine 
Algenprobleme 
            
            
            
            Praxistip: Algenwachstum auf der Frontscheibe kann leicht 
verhindert werden, indem die Lichtquelle möglichst genau über der Vorderkante 
des Aquariums bzw. Terrariums montiert wird. Ungünstigste Verhältnisse erreicht 
man mit einer Beleuchtung durch die Frontscheibe. 
            
            
            
            
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            Mit Ausnahme einiger spezialisierter Arten finden Pflanzen mehr, 
oder weniger gefiltertes Sonnenlicht vor. Dessen Intensität streut jedoch, 
abhängig von ihren Standorten, in breiten Bereichen. Denken Sie z.B. an die 
extremen Unterschiede, an die Waldbodendecker (10 lx) im Vergleich zu 
Wüstenbewohnern (200.000 lx) angepasst sind! Folglich werden wir ihnen für 
optimales Wachstum unterschiedliche Beleuchtungsstärken bieten müssen. 
            
            
            
            Wieviel Licht Ihre Pflanzen brauchen, müssen Sie der Fachliteratur 
entnehmen. Meist liegt der Wert, bei dem optimales Wachstum möglich ist, 
zwischen 5.000 und 10.000 Lux (Ausnahmen bestätigen die Regel). 
            
            
            
            Um entsprehende Beleuchtungsstärken auf kleinen Flächen wie 
Blumenkistchen oder kleineren Aquarien zu erreichen, erweisen sich 
Leuchtstoffröhren als probates Mittel. Man muss diese aber relativ knapp darüber 
(Abstand maximal 60 cm) montieren. 
            
            
            
            Praxistip: Gehen Sie bei der Planung Ihrer Anlage von den 
Abmessungen der gebräuchlichsten Leuchtstofflampen aus und wählen Sie daher 
einen 60 cm oder besser noch 120 cm-Raster. Es ist weit günstiger, für 
entsprechende Behältermaße zu sorgen, als für eigenartige Sonderabmessungen von 
Lampen auf Bestellung bis zu fünfmal soviel zu bezahlen. 
            
            
            
            Vergessen Sie beim Bau oder bei der Beurteilung einer Leuchte 
(Lampenkasten) mit Leuchtstoffröhren nicht, besonderes Augenmerk auf großzügig 
bemessene Belüftungsschlitze(pro Lampe mit 40 Watt ca. in der Fläche eines 
Bierdeckels) zu legen. Dabei ist es nicht mit kleinen "Schlitzerln" oben an der 
Schmalseite des Gehäuses getan; es müssen unten Zuluft und ober der Lampe 
Abluftöffnungen vorgesehen sein. Viele käufliche und erst recht viele 
Heimwerkerprodukte weisen in diesem Punkt schwere Mängel auf. Bauartbedingt 
geben Leuchtstofflampen bei 20 Grad Celsius das Maximum an Licht fürs Stromgeld. 
Bereits bei 40 Grad erhalten wir von vielen Typen bei gleichem Stromverbrauch 
nur mehr die Hälfte der Lichtmenge! 
            
            
            
            Für größere Flächen setzt man sinnvollerweise wirkungsgrad- und 
leistungsstarke Lampentypen ein. Andernfalls müssen Sie mit exorbitant hohen 
Stromkosten und katastrophalen Abwärmemengen rechnen. 
            
            
            
            Eine Ausnahme stellt das kleine Glashaus dar, das man z.B. mit 
Glühlampen-Scheinwerfern im Winter wirkungsvoll heizen kann. In der warmen 
Jahreszeit wird auf zusätzliche Beleuchtung (und damit Heizung) verzichtet. Auch 
als einzelne (!) zusätzliche Wärmequelle in Terrarien für Wüstentiere kann man 
sie nutzen. Kontrollieren Sie jedoch unbedingt, welche Temperaturen erreicht 
werden! (Maximum/Minimum-Thermometer) Mit einem 500 W Halogenscheinwerfer 
erwärmen sich selbst große Behälter auf ausgesprochen lebensfeindliches Niveau. 
            
            
            
            
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            Bitte achten Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit 
            (und der Ihrer Familienmitglieder) darauf, dass die Leuchten wenigstens 
mindesten Sicherheitsstandards genügen! 
            
            
            
            So müssen zum Beispiel alle Leuchten, die über offenen Becken oder 
in Terrarien bzw. Pflanzenecken angebracht werden, unbedingt spritzwasserfest 
(Feuchtraumausführung) sein. Abgesehen davon, dass sie besprüht werden oder sogar 
ins Wasser fallen könnten, ist es auch nicht ausgeschlossen, dass man sie mit 
feuchten Händen berührt - und sei es aus Unachtsamkeit. Durch Lüftungsschlitze 
ungeeigneter Geräte dringt im Lauf der Jahre feuchte Luft ungehindert zu 
empfindlichen Elektronikbauteilen, welche teilweise sehr korrosionsempfindlich 
sind. Wenn Sie bedenken, dass z.B. HQI-Lampen mit bis zu 4500 Volt gezündet 
werden, können Sie sich vorstellen, dass viele, eigentlich für trockene Auslagen 
konstruierte Modelle in unserem Bereich nicht eingesetzt werden dürfen. Auch 
wenn sie noch so dezent aussehen und billiger sind wie Feuchtraumausführungen. 
            
            
            
            Lassen Sie uns die bereits angesprochenen Lichtquellen 
hinsichtlich ihrer Eignung für unsere Zwecke vergleichen. 
            
            
            
            In der Tabelle habe ich angeführt, mit welchem Stromverbrauch pro 
Quadratmeter beleuchteter Fläche man die als Beispiel gewählten 10.000 Lux 
erreichen kann. (Diese entsprechen einem Schattenstandort.) Vorausgesetzt wird, 
dass es gelingt, die gesamte erzeugte Lichtmenge auf die zu beleuchtenden Fläche 
zu bringen. (Das erfordert gute, angepasste Reflektoren und die richtige 
Montagehöhe der Leuchte.) 
            
            
            
            
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                  | Lampenart | 
                  Lumen/Watt | 
                  el. Leistung für 10000 lx auf 1 Quadratmeter | 
                  Vorteile | 
                  Nachteile | 
                
                
                  Tageslicht 
Sonnenlicht | 
                   | 
                  0 Watt (gratis) | 
                  10000 lx entsprechen  
einem Schattenstandort! | 
                  nur im Glashaus oder Wintergarten, jahreszeitliche Schwankungen, 
Witterungs- abhängigkeit | 
                
                
                  Glühbirne 
z.B. 100W | 
                  14 lm/W | 
                  723 W = 100% | 
                  billige Anschaffung | 
                  fehlende Blau- und UV-Anteile, geringe Lebensdauer, schlechter Wirkungsgrad 
- teurer Betrieb | 
                
                
                  | Halogenlampe z.B. 500 W | 
                  19 lm/W | 
                  526 W = 73 % | 
                  billige Anschaffung hohe Leistungen möglich | 
                  hohe Abwärme, gefährlich heiße Leuchten, geringe Lebensdauer | 
                
                
                  | farboptimierte Leuchtstoffröhre z.B.: FLUORA | 
                  39 lm/W | 
                  257 W = 36 % | 
                  moderater Preis gute Farbwiedergabe guter Wirkungsgrad (nur mit optimalen 
Reflektoren) | 
                  nur für tief plazierte Leuchten, Alterung, ungenügende Richtcharakteristik, 
schlechte Eignung für Reflektoren | 
                
                
                  | leistungsopt. Leuchtstoffröhre z.B.: Type 20 | 
                  79 lm/W | 
                  126 W =18 % | 
                  billige Anschaffung sehr guter Wirkungsgrad (nur mit optimalen 
Reflektoren) | 
                  wie oben schlechte Farbwiedergabe,  schlechtes Pflanzenwachstum | 
                
                
                  | Quecksilberdampf hochdrucklampe z.B. HQL 80 W | 
                  50 lm/W | 
                  200 W = 28 % | 
                  moderater Preis guter Wirkungsgrad kleine Leuchtengehäuse | 
                  schlechte Farbwiedergabe (kein Rot-Anteil) Lichtverlust durch Alterung | 
                
                
                  | Metallhalogen- dampflampe z.B. HQI-TS 400 D | 
                  90 lm/W | 
                  111 W = 15 % | 
                  prächtige Farbwiedergabe (sonnenlichtähnlich) bester Wirkungsgrad kleine 
Leuchtengehäuse | 
                  hoher Preis | 
                
                
                   | 
                   | 
                   | 
                   | 
                   | 
                
              
              
              
            
            
            
            
             
            
            
            
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            Sonnenlicht ist also nicht nur billig und kräftig, sondern auch 
von bester Farbwidergabe. Leider ist jedoch die verfügbare Menge in unseren 
Breiten viel stärkeren jahreszeitlichen und witterungsbedingten Schwankungen 
unterworfen, als in den Tropen. (Dort schwankt z.B. die Tageslänge übers Jahr 
nur plus/minus eine halbe Stunde!) Bei uns verbrutzeln sonnenbeschienene 
Urwaldgewächse im Sommer leicht und Terrarien verwandeln sich in Backöfen. Eine 
justierbare Beschattung wird erforderlich -wenn möglich automatisch-, und ohne 
Zusatzbeleuchtung geht es im Winter trotzdem nicht. 
            
            
            
            Wenn wir auf das Sonnenlicht überhaupt verzichten, so erhalten wir 
mehrere Vorteile: 
            
            
            
            - Die Pflanzenecke oder das Vivarium muss nicht mehr vor dem 
Fenster aufgebaut sein, sondern kann in den finstersten Winkel des Zimmers 
wandern. 
            
            
            
            - Die Pflanzen wenden ihre "Kopferln" nicht mehr vom Betrachter 
ab, die Belaubung erscheint aufgrund der dachziegelartigen Blattanordnung 
wesentlich buschiger und dichter. 
            
            
            
            - Der Raum wird wesentlich heller und freundlicher, da große 
Gewächse nicht mehr das Fenster verdunkeln. (leichteres Fensterputzen und 
Lüften!) 
            
            
            
            - Die starke künstliche Beleuchtung unseres kleinen 
Tropenausschnittes vermittelt den Eindruck, als hätte der Raum ein zusätzliches 
Fenster, bei dem die Sonne hereinscheint. 
            
            
            
            Glüh- und Halogenlampen eignen sich aufgrund ihres fehlenden 
Blauanteiles und hoher Betriebskosten nur zur Effektbeleuchtung oder zum 
Beifügen fehlender Rotanteile. Als Heizstrahler für Wüstentiere sind sie sehr 
geeignet. Schützen Sie jedoch die wertvollen Tiere, die keine Erfahrung mit 150 
bis 200 Grad heißen Lampenkörpern haben durch Gitter oder ähnliche 
Konstruktionen vor Verbrennungen. 
            
            
            
            Leuchtstofflampen eignen sich sehr gut für unser Zwecke. 
Beschattungseffekte kommen bauartbedingt nicht vor. Aufgrund ihrer, für starke 
Bündelung durch Reflektoren ungeeigneten Bauform kommen sie nur für kleinere bis 
mittlere Vivarien bzw. Blumenkistchen in Frage. 
            
            
            
            Die Lichtfarbe wird durch eine Zahl angegeben: 
            
            
            
            Empfehlenswert für unsere Zwecke sind insbesondere die 
wirkungsgradstarken - LUMILUX Typen 11 (Tageslicht), 21 (Hellweiß) und 41 
(Interna) oder vergleichbare Typen anderer Hersteller. 
            
            
            
            Die verbreitete FLUORA (Lichtfarbe 77) sollte, um "bengalische 
Beleuchtung" zu vermeiden, ausschließlich in Kombination mit mindestens einer 
11er eingesetzt werden, liefert dann jedoch sehr gute Ergebnisse. Der oft 
vermutete UV-Anteil ist praktisch nicht vorhanden und würde z.B. in 
Aquarienwasser ohnehin nicht eindringen. 
            
            
            
            Gleichmäßigeren Spektren, aber wesentlich geringere Ausbeute 
liefern die LUMILUX Typen 12 (DE LUXE Daylight), 72 (BIOLUX) oder 76 (NATURA DE 
LUXE). 
            
            
            
            
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            Allen gemeinsam ist das mehr oder weniger stark ausgeprägte Fehlen 
der Tief-Rotanteile. Diese können einfach mit normalen Glühlampen ergänzt 
werden. 
            
            
            
            Praxistipp: In den Baumärkten sind oft sehr günstige 
Leuchtstofflampen-Sets erhältlich. Die inkludierten Lampen (20-Hellweiß, 
25-Universalweiß, 30-Warmton,...) sollten sofort gegen andere Typen getauscht 
werden, da sie für unsere Zwecke völlig ungeeignet sind. 
            
            
            
            Apropos Austauschen: Immer wieder gibt es Gerüchte, man sollte die 
Leuchtstofflampen bereits nach wenigen Monaten (eventuell 3 oder 4 Monate) gegen 
neue austauschen, da angeblich die Lichtausbeute durch Alterung mit der Zeit 
stark verliert. Dabei handelt es sich um groben Unsinn. Zwar verlieren diese 
Lampen im ersten halben Jahr wirklich um die 10 % Lichtstrom; die Kurve 
verflacht jedoch zusehens, sodass sich weitere 10 % Verlust erst nach 2 Jahren 
einstellen. Sie können ihnen schon eine Lebensdauer von 2 bis 4 Jahren zutrauen 
(dann gehören sie aber raus)! Die Leistung Ihres Beleuchtungssystems sollte 
soviel Reserven aufweisen, dass ein Abfall auf 80 % der Neuleistung noch kein 
Lichtdefizit verursacht. 
            
            
            
            Leider meist übersehen wird aber oft ein anderes Bauteil: der 
Starter. Wenn Sie eine Lampe tauschen, sollte auch gleich der Starter fliegen, 
besonders wenn er (leider von außen schlecht sichtbar) schon ganz schwarz ist. 
Ein defekter Starter im Wert von 10 bis 15 Schilling ruiniert die neue Lampe um 
200 Schilling unter Umständen im Nu! 
            
            
            
            Wer den Luxus liebt, kann sich einen flackerfreien Start durch 
spezielle elektronische Starter, die ganz einfach gegen den vorhandenen 
getauscht werden, leisten. Kostenpunkt: 3 bis 10 Euro - eine 
Einmal-Investition. 
            
            
            
            
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            Die verbreiteten Sparlampen sind nur eine 
andere Bauform von Leuchtstofflampen. Die Ersparnis kommt ausschließlich im 
Vergleich mit Glühlampen zum Tragen; im Vergleich mit Leuchtstofflampen 
konventioneller Bauart schneiden sie relativ schlecht ab, da die Hersteller der 
Vorschaltgeräte (ein Starter ist nicht erforderlich) an Material Sparen und die 
Verluste in Form von Abwärme überdurchschnittlich hoch sind. Das ist sowohl bei 
integrierten, wie auch bei separaten Drosseln der Fall. Letztere sind 
vorzuziehen, da sie beim Lampentausch nicht gleich automatisch mit entsorgt 
werden . Elektronische Vorschaltgeräte weisen eine bessere Energiebilanz auf, 
sind aber so teuer, dass von Sparlampen nicht mehr gesprochen werden kann. In 
unserem Bereich haben Sparlampen nur dort eine Existenzberechtigung, wo die 
kleine Baugröße ausschlaggebend ist; z.B. bei winzigen Behältern oder um eine 
Standardleuchtstofflampe für längere Becken "anzustückeln". 
            
            
            
            Quecksilberdampfhochdrucklampen (HQL) waren die ersten 
Lampentypen, die auch großen Becken oder Pflanzenecken ausleuchten konnten. Sie 
eignen sie sich ganz gut für unsere Zwecke, führen aber, unabhängig von der 
gewählten Type, zu unnatürlichen Farbverfälschungen. (Bessere Spektren liefern 
sogenannte Mischlichtlampen, die aus einer Quecksilberdampf-hochdrucklampe und 
einer Glühlampe im gleichen Glaskolben bestehen und deshalb kein Vorschaltgerät 
brauchen, sondern einfach wie eine Glühbirne eingeschraubt werden. Leider ist 
ihr Wirkungsgrad ähnlich katstrophal, wie bei Glühlampen - also auch kein 
Ausweg!) 
            
            
            
            Quecksilberdampfhochdrucklampe verlieren durch Alterung mindestens 
so schnell wie Leuchtstofflampen. Auch diese sollten nach 2 bis 3 Jahren 
getauscht werden. 
            
            
            
            Letztlich vereinigt nur der Metallhalogendampf-Strahler HQI die 
gewünschten Eigenschaften sonnenlichtähnliches Spektrum, guten Wirkungsgrad 
(geringe Stromkosten) und kleine Leuchtengehäuse. 
            
            
            
            Die erhältlichen Lichtfarben D (Tageslicht -die einzige künstliche 
Lichtquelle, die diesen Namen wirklich verdient!), NDL (Neutralweiß de Luxe) und 
WDL (Warmweiß de Luxe) sind für unsere Zwecke hervorragend geeignet. Die 
geringen Unterschiede sind unseren Pfleglingen egal, nicht jedoch dem Auge. 
            
            
            
            Bei hohen Beleuchtungsstärken (Aquarien oder Terrarien begrenzten 
Ausmaßes) ist der Lichtfarbe D oder NDL der Vorzug zu geben. 
            
            
            
            Bei Pflanzenecken sind oft geringere Lux-Werte (unter Umständen im 
Bereich 500 bis 2000 lx erforderlich. Das Licht der NDL würde unter diesen 
Umständen kalt und fahl, wie bei bedecktem Himmel wirken. Hier ist die WDL die 
richtige Wahl. 
            
            
            
            Schmerzlich hoch ist leider der Preis dieser erst seit ungefähr 
seit 1990 erhältlichen High-Tech-Lichtquelle. Nach eingehender Kalkulation sieht 
die Sache anders aus: Nicht umsonst wurden Auslagen- und Schauraumbeleuchtungen 
z.B. in der Auto- oder Modebranche, wo es auf wirtschaftlichen Betrieb und auf 
naturgetreue Farbwiedergabe ankommt, im großen Stil auf HQI umgerüstet. 
            
            
            
            Faustregel: Man erzielt mit einem HQI die gleiche Lichtmenge wie 
mit zwei gleich starken HQL-Lampen, muss aber nur mit dem beim halben 
Stromverbrauch rechnen. 
            
            
            
            
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            Immer wieder befragen mich Kollegen zum Thema Dimmen 
(Helligkeitsregeln) von Lampen. 
            
            
            
            Mit handelsüblichen Dimmern sind leider nur Glühlampen regelbar 
(spezielle, teurere Dimmer können auch für Halogenlampen verwendet werden). 
Damit kann die Lebensdauer dieser Lampen vervielfacht werden, das Spektrum 
erfährt eine Verschiebung auf den roten Bereich zu, was bei einem ergänzenden 
Einsatz (zu Leuchtstofflampen) vorteilhaft ist. Leider nimmt der Stromverbrauch 
nicht im gleichen Maße ab wie die erzeugte Lichtmenge. 
            
            
            
            Für Leuchtstofflampen sind mitunter kostspielige Spezialdimmer 
erhältlich. Man kann allerdings nicht beginnend von ganz finster auf hell regeln 
("Morgendämmerung"), da die Lampe zuallererst zünden muss, und erst dann gedimmt 
werden kann. Ich möchte jedoch von ihrem Einsatz abraten, da sie Glühfäden der 
Lampen nicht nur beim Starten, sondern dauernd heizen und damit die Lampen 
schnell ruinieren. 
            
            
            
            Tipps für versierte Bastler: Der Lichtstrom einer Leuchtstofflampe 
lässt sich durch Serienschaltung einer zusätzlichen Drossel gleicher Bauart 
ungefähr halbieren. Auch Serienschaltung von bipolaren Kondensatoren mit 
mindestens 350 Volt Spannungsfestigkeit ermöglichen eine Beeinflussung. (Einige 
Rechenkenntnisse auf dem Gebiet der komplexen Zahlen sind hilfreich!) Die Lampe 
muss mit voller Leistung zünden und kann dann auf "Sparflamme" umgeschaltet 
werden. Die Lebensdauer wird durch diese Maßnahmen verlängert. 
            
            
            
            Auch der umgekehrte Weg ist möglich: Man kann durchaus eine teure 
oder in der gewünschten Lichtfarbe nicht mehr erhältliche Leuchtstofflampe 
(Sondermaß o.ä.) durch eine verfügbare in Standardlänge ersetzen. (Ich denke da 
vor allem an die unseligen, schwer erhältlichen und teuren 90, 95 oder 98 cm 
Röhren.) Wie sich das jedoch auf die Lebensdauer auswirkt, brauche ich nicht zu 
erzählen. Trotzdem kann es sich rechnen. 
            
            
            
            Viele Quecksilberdampfhochdrucklampen lassen sich mit 
verschiedenen Leistungen betreiben. Zu diesem Behufe sind umschaltbare 
Vorschaltgeräte (Drosseln) im Handel. Gebräuchlich sind z.B. von 80 auf 125 Watt 
umschaltbare Leuchten. Man beachte jedoch die enge negative Korrelation zwischen 
Leistung und Lebensdauer. 
            
            
            
            Der Metallhalogendampf-Strahler lässt sich weder Dimmen noch 
umschalten. (Die Röhre muss in einem engen definierten Temperaturfenster 
betrieben werden, sonst kommt es zu grauslichen Farbverfälschungen.) Wie auch 
bei Quecksilberdampfhochdrucklampen erhält man mit diesem Lampentyp praktisch 
gratis einen "Morgendämmerungseffekt", da beide Strahler einige Minuten 
brauchen, bis die volle Leistung erreicht ist. 
            
            
            
            Letztlich ist trotz mangelnder Dimmbarkeit der meisten Lampenarten 
nicht Hopfen und Malz verloren: Eine gescheite Beleuchtungsanlage besteht immer 
aus mehreren Lichtquellen, unter Umständen unterschiedlicher Bauart. Durch 
Verwendung von zwei (wird meist reichen) oder mehrerer Schaltuhren kann man 
stufenweise die verschiedenen Lampen(-gruppen) zu bzw. abschalten. Man sollte 
natürlich nicht mit Leuchtstofflampen beginnen, die beim Start wirklich oft sehr 
unangenehm blinken. (siehe auch "Starter") sondern mit den Hochdruckbrennern. 
            
            
            
            Es ist übrigens keine gute Idee, mehrmals täglich umzuschalten. 
Abgesehen davon, dass auch die Sonne nicht über dem Firnament herumhüpft und 
dabei vielleicht sogar aus- und wieder angeht, leidet auch die Lebensdauer aller 
Lampentypen durch unnötige Startvorgänge. 
            
            
            
            
 zum Inhalt 
            
            
            
            Aber Licht ist für Pflanzen nicht ausschließlich eine 
Energiequelle. Es liefert auch die Grundlage für den Kalender der Pflanzen. Man 
nennt das Photoperiodismus. Durch den Einfluss der 
Beleuchtungs- bzw. Verdunkelungsdauer erhalten sie genaue Informationen über den 
Stand der Jahreszeiten. In Abhängigkeit davon wird die Blütenbildung, die 
Ausbildung von Knollen Zwiebeln oder Ausläufern zeitlich gesteuert. 
            
            
            
            Hinsichtlich ihrer jahreszeitlich bedingten Blühanlage 
unterscheidet man zwischen Langtag-, Kurztag- und tageszeitneutralen Pflanzen. 
            
            
            
            Kurztagpflanzen kommen meist von Breitengraden nahe dem Äquator 
und blühen bei Helligkeitsphasen unter einer bestimmten Zeit; Langtagpflanzen 
stammen aus geographisch hohen Breiten und blühen -nona- an langen Tagen, d.h. 
meist im Sommer. Diese jeweilige kritische Tageslänge liegt im Bereich von 10 
bis 14 Stunden und ist von Art zu Art verschieden. Tagneutrale Pflanzen kümmern 
sich nicht darum. 
            
            
            
            Nicht zuletzt noch eine Tatsache, die vielleicht nicht allgemein 
bekannt ist: Die Dunkelphase ist für das Leben der Pflanzen genauso wichtig, wie 
alles, was wir bisher über das Licht erörtert haben. Manche Pflanzen (z.B. 
Limnophila-Arten) machen, sobald sie genug haben, einfach den Rolladen zu, indem 
sie die Blätter ihrer Triebspitzen schließen. Längere Beleuchtungsphasen als ca. 
14 Stunden bewirken also kein besseres Wachstum, sondern schaden unter 
Umständen. (Derselbe Schlafeffekt kann auch beobachtet werden, wenn das Licht 
nach kürzerer Zeit abgedreht wird. Wieder einschalten nützt nichts - sie 
schlummern weiter.) 
            
            
            
            Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich mit dem vorliegenden 
Artikel noch lange nicht alle Fragen beantwortet habe. Dennoch hoffe ich, ein 
wenig "Licht ins Dunkel" der Beleuchtungstechnik gebracht zu haben und bei der 
Auswahl geeigneter Lichtquellen geholfen zu haben. 
            
            
            
            Meine langjährige Beschäftigung mit diesem Thema hat mir leider 
oft erschütternd ineffiziente, problembehaftete, manchmal auch gefährliche 
Beleuchtungsanlagen gezeigt. Vielfach wird ein nachträglicher Umbau auf ein 
wirkungsvolleres System gewünscht, was jedoch manchmal schwierig ist. Abgesehen 
davon, dass man davor zurückschreckt, im trauten Wohnzimmer neben dem 
Blumenfenster für die Verkabelung Künetten in die frisch tapezierten Wände zu 
stemmen - haben Sie schon einmal versucht, in einem Dschungel eine ÖVE-konforme 
Feuchtrauminstallation zu verlegen - möglichst ohne ein Blättchen zu krümmen? 
            
            
            
            Sollten Probleme auftauchen, so bin ich gerne bereit, mit Rat und 
Tat zur Seite zu stehen. Unter Umständen kann ich auch einen Lichtbildvortrag 
mit Anschauungsstücken anbieten. 
            
            
            
            
            
            
            
              
                
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                   Ing. Neuwirth Peter 
                   
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