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Bauanleitungen und Basteltipps
Ionenaustauscher
Grundsätzliches:
Die
seeehr teuer käuflichen fertigen Ionenaustauschvorrichtungen
funktionieren alle nach dem selben Prinzip, wie hier beschrieben und
sind sicher etwas komfortabler; der Preisunterschied von etwa eins zu
zehn, macht die Entscheidung zur Eigenbaulösung vielleicht etwas
leichter.
Kationenaustauscher beseitigt Karbonathärte und
macht das Wasser saurer (Teilentsalzung), Anionenaustauscher beseitigt
Sulfathärte (NUR nach einem Kationenaustauscher zu verwenden) und
ergibt reinstes (reiner als destilliertes) Wasser (Vollentsalzung).
Wenn das Ausgangswasser fast nur Karbonathärte enthält, so reicht
bereits ein Kationenaustauscher; beschrieben sind hier beide Varianten.
Bauanleitung:
Was braucht man dazu:
1.)
Etwa ein bis zwei Liter stark sauren Kationenaustauscher und die selbe
Menge leicht oder mittelbasischen Anionenaustauscher (Das
Austauscherharz sollte in großen Drogerien auf Bestellung, oder bei
größeren Zoohändlern erhältlich sein). Den Kationenaustauscher gibt es
mit integriertem Indikator (rot/grün), was für die Feststellung des
Erschöpfungszustandes sehr hilfreich ist.
2.)Zwei kleine Kunststoffeimer (je nach Harzmenge 2 bis 4 Liter) mit Kunststofftragschlaufe.
In
die Eimer bohrt man unten in den Boden ca 32 Löcher mit einem ca 1
Millimeterbohrer. Dann legt man eine dicke Schicht (zusammengepreßt so
2 Zentimeter) Filterwatte auf den Boden und schüttest das Harz darauf
(kleine Kügelchen von weniger als 1 mm) . Darauf kommt wieder Watte,
damit später das Harz nicht aufgewirbelt wird.
Der Austauscher
kann bequem in der Badewanne über den Einlass gehängt werden und es
passt noch ein Auffangeimer darunter. Wenn man die Austauschereimer
entsprechend aussucht, kann man sie nach der Regenerierung
ineinanderstecken und mit starken Gummiringen sichern (oben der
Kationenaustauscher, unten der Anionenaustauscher).
Regenerieren
des Kationenaustauschers: Pro Liter Harz mit ca 2 Liter 10-prozentiger
Salzsäure (in der Drogerie ist technische Salzsäure mit ca 30 Prozent
zu kaufen - entsprechend mit Leitungswasser verdünnen), diese lässt man
langsam durchlaufen. (Auffangen und richtig entsorgen!) Dann spült man
pro Liter Harz mit einem Eimer Leitungswasser, somit ist der
Austauscher einsatzfähig und man kann je nach Härte so 50 bis 200 Liter
teilentsalztes Wasser rechnen, die Karbonathärte ist weg, die
Sulfathärte bleibt (gut).
Regenerieren des
Anionenaustauschers: Man nimmt für alle Vorgänge Wasser, das den
Kationenaustauscher passiert hat; Pro Liter Harz mit ca 2 Liter 5
prozentige Natronlauge (in der Drogerie ca 40 prozentige zu kaufen
entsprechend verdünnen), diese lässt man recht langsam durchlaufen
(auffangen und richtig entsorgen!). Dann spült man mit mindestens 2
(besser 3) Eimer Wasser aus dem Kationenaustauscher. Jetzt ist auch
dieser Austauscher einsatzfähig und wird mit dem Kationenaustauscher
zusammengesteckt und das Gesamtentsalzen kann beginnen.
Unbedingt
nachher etwas Rohwasser zusetzen, sodaß bis 1 Grad Karbonathärte
vorhanden sind ! Noch wichtiger: (Wenn nur der Kationenaustauscher
verwendet wird) laaange belüften denn es ensteht viel (Kohlen)säure.
Falls dann zu wenig Gesamthärte vorhanden ist, mit Gips aufsalzen. Um
etwas Wassermesserei wird man wohl nicht umhin kommen.
Tipp:
Mit den konzentrierten Lösungen etwas aufpassen. Lasst euch keinen
Neutralaustauscher andrehen (frage wie man ihn regeneriert: kommt die
Antwort: Kochsalzlösung - nehmt ihn nicht). Gebt nicht vor lauter
Freude über das teilentsaltzte Wasser, dieses sofort zu den Fischen,
die freuen sich über den vorerst viel zu hohen (Kohlen)säureanteil gar
nicht. Das Harz sollte nie austrocknen (Eimer in Kunststoffbeutel
aufheben).
Anton
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