Bauanleitungen und Basteltipps
CO2-Düngung
Die große Mode und die
Goldgrube für Verkäufer der CO2-Anlagen ! Der
Techniktrend macht sich hier besonders bemerkbar - ohne CO2-Anlage mit
PH-Regelung und elektronischer Messung ist man nur mehr "zweiter
Sieger". Beim vielerorts propagierten "gut gepufferten" Wasser mit viel
Karbonathärte ist die "Regelung des PH-Wertes (!)" und etwas freie
Kohlensäure, anders allerdings kaum zu schaffen. Wohlgemerkt:
CO2-Anlagen mit Flasche etc. erfüllen voll ihren vorgegebenen
Zweck, solange sie funktionieren. Für Aquarianer mit großem
Geldbeutel eine empfehlenswerte Ergänzung des "Maschinenparks"
für das Aquarium.
Aquarien ohne CO2-Düngung sind praktisch immer CO2-verarmt. Der
Sättigungswert liegt in Wasser bei 0,6 mg/Liter und das ist etwa
um den Faktor 10 zu gering. Durch die Atmung der Fische erreicht
man schon Werte um 2 bis 5 mg/l, was für weniger anspruchsvolle
Pflanzen schon ausreichend ist.
Warum braucht man CO2: CO2 ist neben Ammonium einer der besten
Pflanzendünger, die Fische brauchen das CO2 nicht, im Gegenteil,
bei zu großen Werten (bei manchen ab 20mg/l) können
>Fische geschädigt werden. Darin liegt auch etwas die Gefahr
von CO2-Düngeanlagen mit Flasche und Regelung, unabhängig
davon, wie ein zu hoher PH-Wert entsteht, er wird durch CO2 auf den
eingestellten Wert reduziert, ganz egal wie hoch der CO2-Gehalt dann
wird !
Das o.a. "gut gepufferte Wasser" mit viel Karbonathärte braucht
viel CO2, gleichzeitig darf das Aquariumwasser nur ganz gering bewegt
werden, um den hohen notwendigen CO2-Gehalt nicht gleich wieder
auszutreiben. Auch da können Komplikationen auftauchen, wenn
einmal die geringe Wasserbewegung nicht ausreicht, den notwendigen
Sauerstoffgehalt für die Fische herzustellen.
CO2-Anlagen mit Flasche und Regelung erfüllen mit großem
technischem Aufwand das was sie sollen: den PH-Wert senken durch
CO2-Zugabe (?!)
Im Interesse unserer Fische tendiere ich CO2 nur in geringem Ausmaß einzusetzen.
Habe lange Jahre gänzlich ohne CO2-Düngung einige Becken
gepflegt, in denen Cryptocorynen zu stattlichen großen Pflanzen
heranwuchsen und in denen Amazonasschwertpflanzen etliche ihrer
weißen Blüten auf der Wasseroberfläche zeigten. Es geht
also grundsätzlich auch ohne. Mit CO2- Düngung wachsen die
Pflanzen allerdings wirklich noch bessser. Riesenvallisnerien wurden so
bis 140 cm lang.
Wenn man die sehr hohen Kosten dieser Anlagen nicht ausgeben will, kann
man auch recht gut mit der Flaschenmethode auskommen. Die funktioniert
bei geringerer Karbonathärte besser als mit hoher:
Für Aquarien bis etwa 140 Liter verwendet man eine 1-Liter Flasche
mit einem Kunststoffstoppel (kein Schraubverschluß ! Der Stoppel
wirkt gleich als Überdruckventil) und bohrt durch den Stoppel ein
Loch, sodaß ein Kunststoffröhrchen streng durchgesteckt
werden kann, über das ein Aquarium - Luftschlauch
darüberpaßt. Am Schlauchende kommt ein
Lindenholzausströmer und der wird möglichst tief im Aquarium
untergebracht.
In die Flasche kommt etwa 200 Gramm Zucker und etwa 1 Gramm Trockenhefe
(oder 3,5 Gramm Frischhefe) und Wasser bis die Flasche fast voll ist -
etwa 5 Zentimeter sollten mindestens frei bleiben, weil etwas Schaum
entsteht.Stoppel darauf und nach kurzer Zeit (bis 1 Tag Wartezeit)
kommen die CO2-Perlen aus dem Ausströmer. Die "Steuerung" der CO2-
Menge muss man einmal für sein Becken durch die Hefemenge
einstellen. Im Idealfall kommen wenige kleinste Bläschen, die
nicht einmal die Wasseroberfläche erreichen, weil sich das
CO2 im Wasser komplett löst. Diese Anordnung reich voll für
eine angemessene Düngung mit CO2 bei nicht zu hoher
Karbonathärte.
Die Gesamt-CO2-Menge die so erreicht werden kann ist beachtlich, aus 1
Kilogramm Zucker entstehen etwa 250 Liter CO2 ! Die o.a. 1 Literflasche
sollte etwa für 2 bis 4 Wochen ausreichen, dann wird neu
befüllt.
Für größere Becken, kann man auch einen 5 Liter-Kanister verwenden.
Anton