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Braune Schmieralgen im Salzwasseraquarium
..... Unser Erfahrungsbericht zum Thema braune Schmieralgen:
Ungefähr 6 Monate nach dem Einfahren unseres Meerwasserbeckens
(300 Liter) stand alles bestens. Die Wasserwerte waren perfekt, den
Tieren ging es prächtig, die Caulerpa wuchs und sogar eine
schöne großblättrige Braunalge die leicht
phosphorisierte ...
Auf einmal traten braune Schmieralgen auf. Erst nur wenige, aber nach
einigen Tagen immer mehr, bis dann alles im Becken damit
überzogen war. Hauptsächlich der Muschelgrus, die
Grünalgen und Caulerpa, später dann auch die Korallen.Vor
allem die Anthelia und unsere Steinkoralle hatten ziemlich schlimm
darunter zu leiden.
Die Schmieralgen ließen sich aber sehr leicht vom Substrat
abputzen (bzw. bürsten).Aber bereits eine halbe Stunde später
war alles wieder von neuem überzogen.In den Schmieralgen lagerte
sich während der Beleuchtungsphase viel Sauerstoff ein, der dann
im Lauf des Tages viele Schmieralgen mit an die Wasseroberfläche
riss. So erschien dann auch das Wasser leicht "rostig".
Wir suchten natürlich gleich nach dem Grund, weshalb bei uns auf
einmal braue Schmieralgen wachsen. Und wir fanden nichts!! Die
Wasserwerte (Nitrit, Nitrat, Ammoniak, KH, PH, Calzium - alles stimmte.
Es war auch kein Phospaht messbar.)
Da wir nicht weiter wussten wendeten wir uns an die Fa. Korallin
(http://www.korallin.de) Die wiederum waren sehr nett und haben gleich
versucht uns zu helfen. Als allererstes wurden wir gebeten Wasser aus
dem Becken zu entnehmen und es zu der Fa. Korallin zu schicken. Das
Korallin-Team hatte nämlich vermutet das wir einfach zu viel
Silicat (Kieselsäure) im Beckenwasser hatten.
Und so war es dann auch :-(( Wir hatten einen doch sehr hohen Wert von
gut 5 mg/L Silicat im Wasser. Der Grund: Wir hatten leider (ich kann es
gar nicht so oft schreiben wie mir das heute leid tut) zum Einfahren
des Beckens Leitungswasser benutzt. Zwar hatten wir zum Nachfüllen
dann nur noch destilliertes Wasser genommen, aber dann war es ja auch
schon egal.
Nach Empfehlungen von Korallin gingen wir dann wie folgt vor: Wir
wechselten mehrmals gut 90 Liter Wasser (Korallin hätte bestimmt
noch mehr empfohlen), um so die Silicatmenge zu verringern. Dazu war es
aber erst mal nötig eine Umkehrosmoseanlage zu kaufen.
Dieses Ausgangswasser ließen wir zur Sicherheit nochmals testen,
um zu wissen wieviel Silicat noch nach Umkehrosmose über ist.
Leider hatten wir das Pech, dass immer noch 0.6 mg/l Silicat im Wasser
waren. So kamen wir dann auch nicht darum herum uns einen
Reinstwasserfilter zu holen. Danach war kein Milligramm Silicat mehr
vorhanden. (Kein Wunder ist ja dann auch doppelt destilliertes Wasser
<gg>)
Nun machten wir mehrere Wasserwechsel. Die Schmieralgen wurden aber
immer "agressiver". Der Seeigel kam auch kaum mehr aus dem Steinaufbau
hervor und wurde immer kleiner (er verlor einige Stacheln).
Aus diesem Grund probierten wir ein Mittel von Michael Mrutzek aus. Er
betreibt ein Meerwassergeschäft im Norden von Deutschland. Er
versprach uns dass dieses Mittel innerhalb von zwei Wochen die braunen
Schmierlagen vernichten wird.Und nur die, etwas anderes sollte nicht
kaputt gehen.
Da wir uns aber Chemie (etwas anderes kann es ja auch nicht sein) nicht
so einfach ins Becken schütten wollten holten wir vorher bei
verschiedenen Bekannten Rat ein.
Eins muss ich hier noch anmerken: Da wir in einigen Monaten sowieso
umziehen und dann die Fische und der Rest in ein neues Becken (und
somit neues Wasser) kommen, fiel es uns dann doch etwas leichter das
Mittel zu kaufen und zu verwenden.
Wahrscheinlich hat uns aber auch die Art und Weise, wie Michael Mrutzek
über das Algenmittel geschrieben hat, überzeugt.
Für 49.90 DM kam dann nach einiger Zeit die betreffende Flasche
bei uns an. Es stand kein Etikett oder etwas anderes auf der Flasche.
Der Inhalt dürfte so bei ca. 300 ml liegen. Dafür schickte
uns der betreffende Händler aber eine sehr ausführliche Mail
in der alles stand was für die Behandlung von nöten sei.
Die Behandlung sollte wie folgt aussehen:
HQI Licht auf 6 Stunden reduzieren
Blaulicht auf 8 Stunden "
Abschäumer "volle Pulle" laufen lassen
Kohlefilterung (sowie Filterung aller Art, außer Schnellfilter) einstellen
dann alle 2 Tage abends auf 250 Liter Wasser 15 ml von dem Algenmittel zugeben.
Erfolg:
Bereits nach einem Tag war von den Schmierlagen fast nichts mehr zu
sehen. (ich konnte es gar nicht glauben) Nach drei Tagen war nichts
mehr von den Schmieralgen zu sehen. Das einzige waren noch vereinzelt
Sauerstoffeinlagerungen an verschiedenen Stellen in der Caulerpa.
Die Behandlung wurde trotzdessen wie empfohlen 2 Wochen lang durchgeführt.
Fazit:
Auch heute, 6 Wochen nach der Behandlung sind die Schmieralgen noch
nicht wiedergekommen. Allerdings geht langsam aber sicher die Caulerpa
kaputt. Das heißt sie wird glasig und löst sich auf. Aber
das war ja zu erwarten da es sich ja um ein Zellgift handeln
dürfte.
Um trotzdem den Rest Silicat herauszubekommen haben wir auch einen
weiteren Wasserwechsel (50L) vorgenommen. Nun haben die wirbellosen
Tiere ein wenig Ruhe und wir werden weiter Wasser wechseln um den Rest
Silicat rauszubekommen.
Bis auf die Caulerpa ist bisher sonst nichts in Mitleidenschaft gezogen
worden. Im Gegenteil, die Korallen stehen gut, der Seeigel ist wieder
im Becken unterwegs und hat auch seine alte Größe wieder.
An dieser Stelle möchte ich mich nochmals für die klasse
Hilfe bei dem Korallin-Team bedanken. Dann möchte ich mich auch
noch bei dem Michael bedanken und gleichzeitig auch entschludigen, da
ich doch sehr skeptisch war ob das Mittel was taugt.
(Doc) Robert im Februar 1999